Walter Kreienberg

Walter Kreienberg wurde am 22. Oktober 1911 in Kaiserslautern geboren. Nach dem Medizinstudium in Würzburg, Erlangen-Nürnberg und Hamburg legte er 1936 das Staatsexamen ab. Anschließend promovierte er an der Universität Erlangen-Nürnberg mit der Arbeit "Die Auswirkungen des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses an dem Krankenbestand der Psychiatrischen und Nervenklinik Erlangen". Während des Nationalsozialismus war Kreienberg Mitglied der NSDAP sowie der SA und diente als Sturmarzt.

Im Jahr 1945 ließ er sich als Facharzt für Innere Medizin in Kaiserslautern nieder. Bereits 1946 übernahm er einen Lehrauftrag für normale und pathologische Physiologie an der Universität Mainz, wo er 1948 zum Professor berufen wurde.

Seit 1959 stand Professor Dr. Walter Kreienberg an der Spitze der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz als deren Präsident. Ab 1962 war er zudem Mitglied des geschäftsführenden Vorstands der Bundesärztekammer und übernahm den Vorsitz der Ständigen Konferenz für Verkehrsmedizin. Ab 1963 engagierte er sich außerdem in der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft sowie in den Ausschüssen für Arbeitsmedizin und ärztliche Ausbildung.

1964 wurde Kreienberg in den Wissenschaftlichen Beirat der Bundesärztekammer berufen. Ab 1967 war er Mitglied des Deutschen Senats für ärztliche Fortbildung, wo er dem Ausschuss "Film in der ärztlichen Fortbildung" vorstand.

Darüber hinaus war er Vorsitzender des Beirats der Deutschen Ärzteversicherung, Mitglied des Beirats für Verkehrsmedizin beim Bundesminister für Verkehr, Mitglied des Ausschusses für Arzneimittel sowie der Sachverständigenkommission zur Weiterentwicklung der Gesetzlichen Krankenversicherung.

Walter Kreienberg verstarb am 8. Dezember 1994 in Kaiserslautern.

Im Laufe seines Lebens wurde Walter Kreienberg mit zahlreichen hohen Auszeichnungen geehrt. Am 21. April 1971 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse in Anerkennung seiner besonderen Verdienste um das Gemeinwohl. 1987 wurde ihm die Paracelsus-Medaille verliehen – die höchste Auszeichnung der deutschen Ärzteschaft, mit der herausragende Leistungen im medizinischen Bereich gewürdigt werden. 1994 folgte schließlich das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland – eine der höchsten staatlichen Ehrungen für außergewöhnliches Engagement im Dienst der Gesellschaft.

Zu seinem Andenken vergibt die rheinland-pfälzische Akademie für ärztliche Forschung die Walter-Kreienberg-Medaille.

• Gutenberg Biographics – Walter Kreienberg, abgerufen am 09.04.2025
• Deutsches Ärzteblatt – Bundesverdienstkreuz für Prof. Dr. Walter Kreienberg und Dr. med Richard Schellenberg. 20:1503. 1971