Virusinaktivierung
Englisch: virus inactivation
Definition
Unter dem Begriff Virusinaktivierung werden Methoden zusammengefasst, die dazu führen, dass pathogene Viren ihre Infektiosität verlieren.
Hintergrund
Bei der Virusinaktivierung sind zwei Einsatzgebiete zu unterscheiden: die Desinfektion von Oberflächen und Medizinprodukten und die Virusinaktivierung bei der Herstellung von Totimpfstoffen und Blutprodukten. Hier spielt die potentielle Gefahr einer Übertragung von Viren wie HIV und Hepatitis C vom Spender auf einen Empfänger eine besondere Rolle.
Die Virusinaktivierung ist von der Virusentfernung zu unterscheiden. Bei der Inaktivierung wirken die Methoden so auf die Viren ein, dass sie ihre Fähigkeit verlieren, infektiös zu sein, die Viren verbleiben aber im bzw. am Material. Bei der Virusentfernung wird der Virus tatsächlich entfernt.
Methoden
Die Effektivität und Anwendbarkeit der verschiedenen Methoden hängt vom Virustyp und vom zu behandelnden Produkt ab. Gängige Methoden lassen sich nach ihren Prinzipien unterscheiden:
- Thermische Methoden
- Verbrennen
- Kochen
- Dampfdesinfektionsverfahren
- Dampf-Strömungsverfahren
- Chemische Methoden zur Instrumenten-, Flächen- und Händedesinfektion
- z.B. Formaldehyd, Chlor, Alkohole
- Physikalische Methoden
- Behandlung mit UV-Licht
Generell greifen die Methoden die Viren über einen der folgenden Mechanismen an:
- Denaturierung von viralen Proteinen
- Destabilisierung der viralen Membran
- Schädigung der viralen DNA
Quellen
- Liste der vom Robert Koch-Institut geprüften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren Bundesgesundheitsbl, 2013. Abgerufen am 3.08.16
- World Health Organization Guidelines on viral inactivation and removal procedures intended to assure the viral safety of human blood plasma products. WHO Technical Report, Series No. 924, 2004. Abegrufen am 3.08.16
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