Videofluoroskopie
Synonyme: Videofluoroskopische Schluckstudie, VFSS
Definition
Die Videofluoroskopie, kurz VFS ist ein dynamisches bildgebendes Verfahren, bei dem mithilfe von Röntgenstrahlen und einem schluckbaren Kontrastmittel die Bewegungsabläufe beim Schlucken in Echtzeit dargestellt werden.
Hintergrund
Die VFS ermöglicht eine detaillierte Untersuchung der Beweglichkeit, Koordination und Funktion von Zunge, Kehlkopf und Speiseröhre sowie der angrenzenden Strukturen. Sie wird vor allem zur Diagnostik von Schluckstörungen eingesetzt. Hierzu werden den Patienten, abhängig von der Fragestellung, verschieden große Schluckportionen unterschiedlicher Konsistenzen verabreicht.
Klinische Relevanz
Die Untersuchung ermöglicht Rückschlüsse auf neurologisch bedinge Dysphagien, strukturelle Veränderungen (beispielsweise durch Tumoren, Operationen oder Verletzungen) sowie Fehlkoordinationen oder Bewegungsinsuffizienzen einzelner Strukturen, die beim Schluckakt eine wichtige Rolle spielen.
Mögliche pathologische Befunde sind:
- Verzögerte oder unvollständige Verschlussmechanismen
- Residuen in Mundhöhle, Pharynx oder oberem Ösophagus
- Penetration oder Aspiration von Kontrastmittel in die Atemwege
- Fehlkoordination oder Bewegungsinsuffizienz einzelner Schluckstrukturen
Literatur
- Awounou, A., & Stanschus, S. (2009). Untersuchung des Schluckaktes mittels Videofluoroskopie (VFS). Dysphagie: Diagnostik und Therapie: ein Kompendium, S, 65-110.
- Duchac, S., Farr, A., & Pöckler-Schöniger, C. (2018). Videofluoroskopie des Schluckaktes–eine interdisziplinäre Untersuchung. In RöFo-Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen und der bildgebenden Verfahren (Vol. 190, No. S 01, pp. RK-WISS). Georg Thieme Verlag KG.