Vaginalaplasie
Englisch: vaginal aplasia
Definition
Unter der Vaginalaplasie versteht man die ausbleibende Entwicklung der Scheide (Vagina) während der Embryonalzeit.
Ätiopathogenese
Die Vaginalaplasie wird in die vollständige und die unvollständige (partielle) Vaginalaplasie unterteilt.
Die vollständige Vaginalaplasie beruht auf einer fehlenden Verschmelzung der Müller-Gänge und wird auch als Gynatresie bezeichnet. Gleichzeitig ist häufig auch der Uterus nur rudimentär ausgebildet, was auch als Mayer-von-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndrom bezeichnet wird. Ist eine Patientin von einer vollständigen Vaginalaplasie betroffen, sollte auch nach Fehlbildungen im Bereich der ableitenden Harnwege und der Nieren gesucht werden.
Eine Verschmelzung der Müller-Gänge ohne Kanalisierung führt zur partiellen Vaginalaplasie. In diesem Fall wird während der Entwicklung nur das kraniale Drittel der Vagina angelegt, wobei Uterus und Adnexe in der Regel nicht fehlgebildet sind.
Klinik
Eine Vaginalaplasie führt zu Problemen beim Geschlechtsverkehr sowie zur primären Amenorrhoe.
Diagnostik
Der Verdacht auf eine Vaginalaplasie wird anhand von Anamnese sowie Inspektion und bimanueller Palpation gestellt und durch eine Sonographie gesichert. Da die Vaginalaplasie mit einer Fehlbildung im Urogenitaltrakt einhergehen kann, sollte ebenfalls eine urologische Untersuchung erfolgen.
Therapie
Die Therapie besteht in einer Bougierung oder in der Anlage einer künstlichen Vagina.
um diese Funktion zu nutzen.