Urethrostomie (Hund)
Synonym: Künstlicher Harnröhrenausgang
Definition
Als Urethrostomie bezeichnet man ein operatives Verfahren beim Hund, bei dem eine permanente künstliche Harnröhrenöffnung geschaffen wird.
Indikationen
Urethrostomien sind bei folgenden Erkrankungen indiziert:
- rezidivierende obstruktive Harnsteine (Urethralithiasis)
- Harnsteine, die nicht mittels Urohydropropulsion oder Urethrotomie entfernt werden können
- urethrale Strikturen
- urethrale oder penile Neoplasieen
- schwere Traumata
- Neoplasien am Präputium mit konsekutiver Penisamputation
Methoden
Abhängig von der Lokalisation der Erkrankung werden unterschiedliche Urethrostomie-Methoden angewendet:
- präskrotale Urethrostomie
- skrotale Urethrostomie
- perineale Urethrostomie
- präpubische Urethrostomie
- subpubische Urethrostomie
Die skrotale Urethrostomie wird dann bevorzugt, wenn gleichzeitig auch eine Kastration durchgeführt werden soll und die Läsion distal des Skrotums liegt. Perineale Urethrostomien hingegen werden regelmäßig bei Katzen angewendet - aber auch bei Hunden.
Durchführung
Unabhängig davon, welche Methode der Urethrostomie durchzuführen ist, wird nach dem Hautschnitt in die Tiefe bis auf die Urethra präpariert. Anschließend ist die Harnröhre der Länge nach mit einem glatten Schnitt zu eröffnen. Nachdem das periurethrale mit dem subkutanen Gewebe vernäht wurde, wird die urethrale Mukosa mit der Haut mit Einzelheften so vernäht, dass die Harnröhre schlüssig an der Hautoberfläche mündet.
Danach können die Hautschnitte beidseits mit Einzelheften verschlossen und der Blasenkatheter entfernt werden.
Komplikationen
Bei Urethrostomien können sowohl intraoperativ, als auch postoperativ verschiedene Komplikationen auftreten, u.a.:
Literatur
- Fossum TW. 2007. Chirurgie der Kleintiere. 2. Auflage. München: Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag. ISBN: 978-3-437-57091-9
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