Ulna-Plusvariante
Englisch: positive ulnar variance
Definition
Die Ulna-Plusvariante beschreibt eine anatomische Variante der Ulna (Hultén-Variante), bei der eine abnorm verlängerte Ulna vorliegt.
Variante
Die anatomischen Varianten der Ulna werden nach Hultén eingeteilt. Die Ulna-Plusvariante beschreibt dabei den Zustand einer abnorm verlängerten Ulna. Die distale Gelenkfläche der Ulna liegt hier im Vergleich zur physiologischen Form weiter distal.
Klinik
Klinisch kann die Ulna-Plusvariante unter anderem durch eine vermehrte Druckbelastung am ulnokarpalen Komplex (TFCC) zu Schmerzen führen.
Des Weiteren ist die Ulna-Plusvariante oft der Auslöser für das sogenannte Ulna-Impaction-Syndrom, eine schmerzhafte ulnokarpale Kompression.
Diagnostik
Arthroskopisch zeigen sich degenerative Veränderungen des ulnokarpalen Komplexes (TFCC-Läsion). Initial kommt es zu mukoid-zystischen Einschlüssen im Faserknorpel des TFCC, der sich dann aufgequollen darstellt. In weiteren Stadien folgt eine Diskusausdünnung bis hin zur Diskusperforation, die typischerweise das Diskuszentrum als dünnste Schicht betrifft. Die Ausdünnung schreitet in die faserknorpelige Peripherie des TFCC fort. Im Spätstadium kommt es zu Knorpelschädigungen am Os lunatum, am Os triquetrum und weniger intensiv an der Ulna selbst.
Therapie
Als therapeutische Option steht die Verkürzungsosteotomie zur Verfügung.
Literatur
- Terzis A. et al.: Die operative Behandlung des Ulna-Impaction-Syndroms, Operative Orthopädie und Traumatologie, Ausgabe 6/2019
- Schmitt, Rainer et al.: Bildgebende Diagnostik der Hand, 2015, DOI: 10.1055/b-0035-103815
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