Tunicae funiculi spermatici et testis
Synonym: Hoden- und Samenstranghüllen
Definition
Als Tunicae funiculi spermatici et testis fasst man in der Veterinärmedizin sowohl die Hodenhüllen als auch die Hüllen des Samenstranges zusammen.
Anatomie
Der Hodensack und die Hodenhüllen zeigen im Wesentlichen den gleichen Aufbau auf wie die Rumpfwand. Die Hüllen von außen nach innen lauten wie folgt:
- Cutis scroti: Skrotalhaut, die als Ausstülpung der Rumpfhaut angesehen werden kann und mit zahlreichen Talg- und Schweißdrüsen ausgestattet ist
- Tela subdartoica
- Tunica dartos: sie bildet, gemeinsam mit ihrer vorhergehenden Schichte (Tela subdartoica) eine tiefe elastisch-muskulöse Hautschichte, die das Runzeln und Verkleiner des Skrotums ermöglicht und in der Medianen die Skrotalscheidewand (Septum scroti) bildet
Alle darauffolgenden Schichten werden den Hoden- und Samenstranghüllen zugerechnet. Manche Autoren schlagen sie auch dem Hodensack zu. Als weiterführende Schichten folgen nach innen:
- Fascia spermatica externa: Sie kann als Fortsetzung der tiefen Rumpffaszie angesehen werden und ermöglicht aufgrund der Bindegewebseinlagerungen als Verschiebeschicht die freie Beweglichkeit der folgenden Schichten und des Hodens.
- Musculus cremaster: Er stellt eine Abspaltung des Musculus obliquus internus abdominis dar und ist von der Fascia cremasterica überzogen, wobei er als Hodenheber und -senker fungiert.
- Fascia spermatica interna: ist eine Abspaltung der Fascia transversalis
- Lamina parietalis der Tunica vaginalis (Periorchium): Parietalblatt der Tunica vaginalis, die mit der vorhergehenden Schicht fest verbunden ist.
- Lamina visceralis der Tunica vaginalis (Epiorchium): Viszeralblatt der Tunica vaginalis
Klinik
Klinische Relevanz bekommen die Hoden- und Samenstranghüllen v.a. bei Kastrationen von männlichen Haussäugetieren. Hierbei sollte stets darauf geachtet werden, dass die Tunica vaginalis verschlossen bleibt, um einen freien Zugang zur Bauchhöhle zu verhindern (bedeckte vs. unbedeckte Kastration), da aufsteigende Keime zu Infektionen und Komplikationen führen können (z.B. Peritonitis)
Literatur
- Salomon, Franz-Viktor, Hans Geyer, and Uwe Gille, eds. Anatomie für die Tiermedizin. Enke, 2008.
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