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Tropilaelaps clariae

1. Definition

Tropilaelaps clariae ist eine Milbe aus der Gattung Tropilaelaps innerhalb der Familie Laelaptidae. Sie ist der Erreger der Tropilaelapsose der Bienen.

2. Taxonomie

3. Morphologie

Tropilaelaps clariae ist eine braun-rot gefärbte und längsovale Milbe, die ca. 0,9 x 0,5 mm groß und somit deutlich breiter als lang ist. Sie ist kleiner als die querovale Varroa destructor und dadurch von dieser unterscheidbar.

Die Milbe hat vier Beinpaare. Das erste Beinpaar wird aufrecht gehalten und ähnelt deshalb Fühlern. Der Körper ist unsegmentiert, sodass Kopf, Brust und Hinterleib nicht klar abgrenzbar sind.

4. Verbreitung

Tropilaelaps clariae stammt ursprünglich aus Südostasien und infestiert dort die Riesenhonigbienen (Apis dorsata). Von dieser ging sie auf die vom Westen importierte Honigbiene (Apis mellifera) über, mit der sich die Milbe seitdem ausbreitet.

5. Entwicklung

Der Lebenszyklus der Milbe ist dem von Varroa ähnlich. Die Parasiten pflanzen sich in der Bienenbrut fort. Ein Lebenszyklus dauert ca. 1 Woche und die Vermehrungsrate ist deutlich höher als bei Varroa.

Adulte Milben legen ihre Eier auf Bienenlarven in den Brutzellen ab. Diese saugen an der Bienenbrut Hämolymphe. Da die Milben an erwachsenen Bienen nicht saugen können (aufgrund der Dicke der Cuticula) können sie ohne Bienenbrut maximal 9 Tage überleben.

6. Epidemiologie

Die Parasiten werden vor durch Verschleppung auf ausgewachsenen Honigbienen zwischen Bienenvölkern verbreitet (v.a. durch natürliche Prozesse wie Verflug, Räuberei und Schwärme). Sie können auch durch Eingriffe von Imkern - wie z.B. dem Austausch von befallenen Waben und Bienen - verbreitet werden.

Als bedeutendster und schnellste Verbreitungsweg gilt der Transport von befallenen Völkern in neue Gebiete.

7. Klinik

Der Befall eines Bienenvolkes mit Tropilaelaps clariae tritt durch folgende Symptome in Erscheinung:

  • geschrumpfte und deformierte Flügel und Beine
  • deformierter Hinterleib
  • Zelldeckel ist mit kleinen Löchern übersät
  • unregelmäßiges Brutbild (lückenhaftes Brutnest)
  • tote Brut

8. Prävention

Um einen Befall mit Tropilaelaps clariae frühzeitig erkennen zu können, sollten die selben Präventionsmaßnahmen wie für Varroa durchgeführt werden:

  • regelmäßige Untersuchung des Gemülls und der Stockwinkel
  • Untersuchung der Brut durch Entdeckelung

9. Rechtliches

Tropilaelaps-Milben sind in der EU per Gesetz meldepflichtige Parasiten, sodass jeder Fund an die zuständige Behörde oder Amtstierarzt zu melden ist. In Österreich ist die Parasitose im Bienenseuchengesetz BGBl. Nr. 290/1988 idgF. 2005 geregelt.

Obwohl Tropilaelaps-Milben bislang (2019) in Europa noch nicht nachgewiesen wurden, besteht ein ernstes Risiko der Einschleppung, sodass Imker unbedingt regelmäßige präventive Maßnahmen berücksichtigen sollten.

10. Literatur

  • Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke-Verlag, 2008.

11. Quellen

Stichworte: Biene, Milbe

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29.05.2019, 23:02
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