Triple-Test
Synonyme: MoM-Test (Multiples of the Median)
Englisch: Multiples of the Median
Definition
Bei dem Triple-Test handelt es sich um ein Untersuchungsverfahren aus dem Bereich der Pränataldiagnostik, bei dem die Konzentration von drei speziellen Hormonen im Blut der Schwangeren untersucht wird. Aus den Ergebnissen sollen dann Rückschlüsse auf eventuelle Anormalitäten des Kindes möglich sein. Aufgrund langjähriger Erfahrung weiß man heute, dass dieses Verfahren relativ störungsanfällig und ungenau ist.
Untersuchungsparameter
Im Blut der werdenden Mutter werden die Konzentrationen von folgenden drei Molekülen untersucht:
- Choriongonadotropin, im Besonderen die freie β-Kette (beta-HCG)
- α1-Fetoprotein (AFP)
- unkonjugiertes Estradiol
In einigen Fällen – insbesondere wenn die vorhandenen Ergebnisse der drei untersuchten Parameter ungenau oder nicht schlüssig sind, wird zusätzlich noch die Blutkonzentration an Inhibin A gemessen. In so einem Fall spricht man dann von einem Quadruple-Test.
Zeitpunkt
Der Triple-Test sollte im Zeitraum zwischen der 15. und der 18. Schwangerschaftswoche stattfinden. In Einzelfällen ist auch noch eine Untersuchung in SSW 19 oder 20 möglich, später aber in keinem Fall.
Krankenversicherung
Da es sich um keine offiziell zum Prozedere der Pränataldiagnostik gehörenden Untersuchung handelt und die Messmethode als relativ ungenau gilt, wird die Leistung nicht von den Krankenkassen übernommen. Die Patientin muss für die gesamten Kosten alleine aufkommen.
Bedeutung der Ergebnisse
- zentrale Aussage des Triple-Tests soll die Bestimmung eines durchschnittlichen Risikos für das Vorhandensein eines Down-Syndroms beim ungeborenen Kind sein. Neben den bestimmten Hormonkonzentrationen werden als weitere Parameter für die Berechnung herangezogen: Alter und Körpergewicht der Schwangeren, Besonderheiten oder Anomalien bei vorhergehenden Schwangerschaften und genauer Zeitpunkt des Tests innerhalb der Schwangerschaft.
- liegt beim Kind ein Down-Syndrom vor, ist das β-hCG häufig erhöht, während Estradiol und α1-Fetoprotein vermindert vorliegen. Dies ist allerdings nicht immer der Fall.
- liegt ein abnormal erhöhter Blutgehalt an α1-Fetoprotein vor, kann u. U. eine Fehlbildung der Bauchwand vorliegen, da das Fetoprotein in Entoderm gebildet wird und bei einer vorliegenden Beschädigung der Bauchwand ins Blut der Schwangeren ungehindert übertreten kann. Auch diese Besonderheit kommt nur sporadisch vor.
- eine erhöhte α1-Fetoprotein-Konzentration liegt außerdem bei einer Mehrlingsschwangerschaft vor
Kritikpunkte
- Es handelt sich bei dem Triple-Test nicht um ein eigentliches Diagnoseverfahren, sondern um einen relativ ungenauen Suchtest. Eine Trisomie 21 wird mit dem Triple-Test in 70 bis 85 % der Fälle richtig erkannt (Sensitivität).[1][2][3]
- Es kann lediglich eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer Chromosomenanomalität oder sonstige Fehlbildungen gezeigt werden. Liegt eine solch erhöhte Wahrscheinlichkeit vor, muss eine weiterführende Diagnostik erfolgen.
- Der Test liefert oft falsche Ergebnisse. Liegt zum Beispiel ein auffälliges Screeningergebnis vor, ist dieses Ergebnis in ungefähr 5 % der Fälle falsch positiv.[1]
Quiz
Bildquelle
- Bildquelle für Flexikon-Quiz: © Febin Paul / pexels
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Reynolds et al. [https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18839465/ Down's syndrome screening: population statistic dependency of screening performance], Clinical Chemistry and Laboratory Medicine (2008)
- ↑ Hwa et al. Cost-effectiveness analysis of triple test in second-trimester maternal serum screening for Down's syndrome, Journal of Evaluation in Clinical Practice (2008)
- ↑ Yu et al. Establishment and application of median serum markers for second trimester screening in Qingdao region, Chinese Journal of Medical Genetics (2012)
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