Trichophyton indotineae

Trichophyton indotineae bildet den Genotyp VIII innerhalb des Trichophyton mentagrophytes/Trichophyton interdigitale-Komplexes. Der Pilz wurde erstmals im Jahr 2018 molekularbiologisch identifiziert.

Der Erreger tauchte zuerst auf dem indischen Subkontinent auf und verbreitete sich anschließend über den Mittleren Osten in die arabischen Länder. Mittlerweile (2024) kann Trichophyton indotineae auch in zahlreichen europäischen Ländern nachgewiesen werden.

Trichophyton indotineae ist morphologisch nicht von anderen Genotypen des Trichophyton mentagrophytes/Trichophyton interdigitale-Komplexes zu unterscheiden. Er bildet in der Kultur meist flache, cremefarbige, beige oder hellbraune Kolonien mit hellem Rand, die mit Hyphenbündeln versehen sind.

Trichophyton indotineae wird fast ausschließlich von Mensch zu Mensch übertragen – per Kontaktinfektion oder Schmierinfektion. Bei letzterer kommen als Infektionsquellen Sanitäroberflächen sowie kontaminierte Bett- und Körperwäsche in Betracht.

Die Pilze siedeln sich primär in Hautregionen mit erhöhter Hautfeuchtigkeit an, vorzugsweise in intertriginösen Bereichen wie der Guteal- und Schamregion. Von hier aus breiten sie sich sattelförmig auf die Oberschenkelinnenseiten aus. Die Herde sind hoch entzündet und jucken stark.

Im Verlauf ist eine Ausbreitung auf den gesamten Körperstamm möglich. Als Maximalvariante kommt es zur Erythrodermie.

Ein wesentliches Merkmal von Trichophyton indotineae ist seine Resistenz gegenüber dem Antimykotikum Terbinafin. Sie betrifft sowohl die topische, als auch die systemische Therapie.

Mittel der Wahl ist daher Itraconazol in einer Dosierung von 100 mg für 4 bis 8 Wochen.

Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.

Bei geringem Befall mit umschriebenen Herden kommen lokale wirksame Antimykotika wie Amorolfin, Bifonazol, Clotrimazol oder andere Azole infrage.

• Xu Z, Caplan AS. Extensive Tinea Corporis and Tinea Cruris from Trichophyton indotineae. N Engl J Med 2024 - Fallbericht mit Abb., abgerufen am 17.11.2024