Synonym: Traumbericht
Englisch: dream
Ein Traum ist die Erinnerung an die unwillkürlich ablaufende Sequenz von Sinneseindrücken und Emotionen, die während des Schlafes autonom vom ZNS produziert wird. Die Inhalte eines Traums können real erlebte Situationen referenzieren oder frei imaginierten Charakter haben.
Das ganzheitliche Erleben wie im Wachzustand wird als Träumen bezeichnet. Die Erinnerung an diese psychische Aktivität während des Schlafs stellt den Traum dar.
Man geht derzeit davon aus, dass während der ganzen Schlafzeit geträumt wird, wobei unterschiedliche Traumformen unterschieden werden:
Auch in anderen Bewusstseinszuständen werden traumartige Vorstellungen erlebt, z.B. in Narkose oder bei Nahtod-Erlebnissen. Entsprechende Phänomene im Wachzustand werden als Tagträume bezeichnet.
Obwohl davon auszugehen ist, dass jeder Mensch jede Nacht träumt, ist die Erinnerung sehr unterschiedlich. Zugrundeliegende Faktoren, die die Traumerinnerung beeinflussen, sind nur ansatzweise geklärt:
Diese Befunde werden durch das Arousal-Retrieval-Modell erklärt: Zur Traumerinnerung sind zwei Schritte notwendig:
Die Traumerinnerung kann mit einfachen Mitteln (z.B. regelmäßiges Aufschreiben nach dem Aufwachen) trainiert und gesteigert werden.
Bei über 90 % der Träume ist das Traum-Ich am Traumgeschehen beteiligt, nur sehr selten stellt das Traum-Ich einen passiven Zuschauer dar. Häufig wird davon ausgegangen, dass die meisten Träume einen bizarren Realitätscharakter aufweisen. Diese Annahme beruht jedoch vermutlich darauf, dass nur über ungewöhnliche Träume berichtet wird. Analysen zeigen, dass nur ungefähr 30 % der Träume tatsächlich Aspekte enthalten, die im Wachleben nicht möglich sind, wobei je nach Studie auch Inkonsistenzen oder Szenensprünge als bizarr gewertet werden.
Alle Träume enthalten visuelle Eindrücke, außer bei Personen, die vor dem 7. Lebensjahr erblindet sind. Die auditive Wahrnehmung und Erfahrungen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Das taktile Erleben sowie Geschmack, Geruch und Schmerzen treten selten auf.
Das Wachleben spiegelt sich weitestgehend im Traum wider (Kontinuitätshypothese), wobei Studien aus methodischen Gründen nur schwer durchführbar sind. Bei bedeutsamen Lebensereignissen (z.B. Scheidung, Schwangerschaft) und v.a. bei Trauma (z.B. sexuellem Missbrauch, Gewalterlebnissen, Naturkatastrophen) wird die Beeinflussung des Traumlebens deutlich.
Ob dem Träumen eine Funktion zukommt, die über die des Schlafes hinausgeht, ist derzeit (2020) ungeklärt. Mögliche positive Effekte können dabei auch durch das Erzählen und Nachdenken über den Traum zustande kommen und somit nicht die Auswirkungen des Traumes widerspiegeln. Heute wird vermutet, dass dem Träumen eine Problemlösefunktion zukommt, da Gedächtnisinhalte mit neuen Eindrücken gemischt werden; sozusagen als eine Art "Brainstorming". Um diese Hypothese zu bestätigen, ist jedoch weitere Forschung notwendig.
Zu den Parasomnien zählen folgende Traumphänomene:
Tags: Schlaf
Fachgebiete: Neurologie, Psychologie
Diese Seite wurde zuletzt am 24. August 2020 um 19:53 Uhr bearbeitet.
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