Trachee (Zoologie)
Definition
Tracheen ist ein verzweigtes Röhrensystem im Körper von Arthropoden wie Insekten, Tausendfüßern und einigen Spinnentieren. Sie dienen der direkten Versorgung der Körperzellen mit Sauerstoff und dem Abtransport von Kohlendioxid. Das Tracheensystem bildet das Atmungssystem der Arthropoden.
Hintergrund
Tracheen sind namensgebend für den Unterstamm der Tracheata. Man geht davon aus, dass sich die Tracheensysteme innerhalb der Arthropoden teils unabhängig voneinander entwickelt haben.
Aufbau
Das Tracheensystem beginnt an den Körperöffnungen, den sogenannten Stigmen, die an den Segmenten des Thorax und Abdomens, jedoch nicht am Kopf und Prothorax zu finden sind. Die Stigmen sind bei den meisten Arten paarig angelegt, bei kleineren sowie bei wasserlebenden Arten meist jedoch in ihrer Anzahl reduziert.
Von den Stigmen verzweigen sich die Tracheen in immer feinere Röhren, die sich in alle Körpergewebe durchziehen. Die Tracheen bestehen aus Einstülpungen des Integuments. Die Wände der Tracheen enthalten Chitin zur Stabilisierung. Sie verzweigen sich in Tracheolen, die in winzigen Luftkapillaren enden, in denen der Gasaustausch stattfindet. Bei höher entwickelten Arten (Insekten) enden die Tracheolen in einer Tracheenendzelle, deren fingerförmige Fortsätze zwischen Gewebezellen ziehen.
Die Luftzirkulation erfolgt entweder passiv durch Diffusion oder aktiv durch Pumpbewegungen des Körpers, die den Luftstrom regulieren. Manche Insekten können durch rhythmisches Öffnen und Schließen der Stigmen den Luftaustausch verstärken.
Sonderformen
Zu den Sonderformen der Tracheensysteme gehören z.B.:
- Tracheenkiemen (bei im Wasser lebenden Insektenlarven)
- Siebtracheen (bei einigen Webspinnen)
Quellen
- Sadava et al. Purves Biologie. 10. Auflage. Springer Spektrum. 2019
- Lexikon der Biologie – Tracheensystem, abgerufen am 17.03.2025