Torticollis spasmodicus
Synonyme: Zervikale Dystonie, Torticollis spasticus, spastischer Schiefhals
Definition
Beim Torticollis spasmodicus handelt es sich um eine durch dystone Kontraktionen bedingte Schiefhaltung des Halses.
Ätiologie
Durch Kontraktionen des Musculus sternocleidomastoideus, der oberen Teile des Musculus trapezius und des Musculus splenius capitis kommt es zur unwillkürlichen Bewegung des Kopfes zur Seite und nach hinten. Die Schultern werden dabei angehoben. Es handelt sich dabei um eine fokale Dystonie.
Ein Torticollis spasmodicus tritt auf:
- idiopathisch (hereditär oder sporadisch)
- induziert durch Einnahme von Neuroleptika
- symptomatisch z.B. nach einer Enzephalitis
Die betroffenen Patienten sind in der Lage durch Anlegen des Zeigefingers an das Kinn, entgegen der Drehrichtung, oder durch Stützen des Hinterkopfes mit der Hand die dystonen Kontraktionen zu antagonisieren. Dieses Phänomen wird auch Geste antagonistique genannt.
Therapie
Die Therapie erfolgt vor allem durch Injektion von Botulinumtoxin-A in die entsprechenden Muskeln. Nach einiger Zeit kann es allerdings zur Reinnervation kommen, sodass eine erneute Injektion notwendig werden kann.
Weitere Therapieoptionen sind:
- L-Dopa (Therapieversuch)
- Anticholinergika
- Neurochirurgische Verfahren (Pallidotomie und Pallidum-Stimulation)
- Biperiden bei Neuroleptika-Intoxikation
um diese Funktion zu nutzen.