Thrombomodulin-Thrombin-Komplex
Synonyme: Thrombomodulin-Faktor IIa-Komplex
Definition
Als Thrombomodulin-Thrombin-Komplex bezeichnet man die Verbindung von Thrombomodulin und Thrombin im Rahmen der physiologischen Gerinnungshemmung.
Physiologie
Da Thrombin das Schlüsselenzym in der Gerinnungskaskade ist, verstärken bereits geringe Mengen von Thrombin die Gerinnung durch ein positives Feedback. Thrombin aktiviert dabei den Faktor VII zu VIIa, die Kofaktoren V und VIII zu Va und VIIIa sowie den Faktor XI zu Faktor XIa. Um eine Gerinnung unter physiologischen Bedingungen zu verhindern, existieren verschiedene biochemische Mechanismen zur Hemmung der Thrombinaktivität. Die Bildung von Thrombomodulin-Thrombin-Komplexen ist einer dieser Mechanismen.
Die Endothelzellen exprimieren auf der lumenseitigen Zelloberfläche das Protein Thrombomodulin. Es kann Thrombin binden und so seine prokoagulatorische Aktivität hemmen. Der entstehende Thrombomodulin-Thrombin-Komplex ist gleichzeitig ein starker Aktivator der Protease Protein C. Das aktivierte Protein C (Ca) inaktiviert die Faktoren Va und VIIIa und wirkt zudem fibrinolytisch. Durch die Bindung von Protein S an Protein Ca kann die Aktivität von Protein Ca weiter gesteigert werden.
Literatur
- von Engelhardt, Wolfgang et al. Physiologie der Haustiere. 5., vollständig überarbeitete Auflage. Enke-Verlag
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