Theriak
Englisch: Theriac
Definition
Theriak ist eine ursprünglich als Antidot entwickelte Mixtur aus bis zu 300 Inhaltsstoffen, die im Mittelalter gegen Krankheiten und Vergiftungen in der Humanmedizin verwendet wurde und heute noch hergestellt wird.
Geschichte
Die griechischen Ärzte versuchten Bisse giftiger Schlangen mit Kräutermixturen aus Anis, Fenchel und Kümmel zu heilen. Diese Arznei wurde Theriak genannt. Könige ließen, aus Angst vor Giftanschlägen, mit Hilfe der Ärzte die Rezeptur des Theriak erweitern. Darunter wurden solche Zutaten wie Enten-und Vipernblut, Schlangen- und Krötenfleisch eingesetzt . Die Zusammenstellung wurde später um Opium als weiterer Zutat erweitert. Im Mittelalter galt Theriak als ein universelles Mittel, das unter anderem auch gegen diese Krankheiten angewendet wurde:
Mit zunehmender Verbreitung wurde die Zusammensetzung immer komplexer und wuchs auf bis zu 300 Ingredienzien an. Um einen einheitlichen Standard der Rezeptur zu wahren, wurde Theriak öffentlich unter Aufsicht von Ärzten, Ratsherrn und Apothekern hergestellt. Als Versuchspersonen setzte man dabei Sklaven oder Verbrecher ein.
Rezeptur
Nach der Einnahme fühlten die Behandelten eine sofortige Besserung, vermutlich deshalb, weil ein wesentlicher Bestandteil dieser Arznei Opium war. Die Wirksamkeit von Theriak wird nach heutiger medizinischer Kenntnis zwar bezweifelt, eine Prüfung steht jedoch aus. Rezepturen für Theriak finden sich in medizinischen und pharmakologischen Lehrbüchern bis in das 19. Jahrhundert, jedoch mit abgewandelter Rezeptur und Indikation.
Die Pharmacopoea germanica von 1882 beschreibt das Rezept wie folgt:
- Opium
- Wein
- Angelikawurzel
- Wurzel der Aristolochia serpentariae
- Baldrianwurzel
- Meerzwiebel
- Zitwerwurzel
- Zimt
- Kardamom
- Myrrhe
- Eisenvitriol
- Honig
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