Symptothermale Methode
Synonym: Sensiplan®
Definition
Die symptothermale Methode ist eine Form der natürlichen Familienplanung, mit der die fruchtbare bzw. unfruchtbare Phase im Zyklus einer Frau bestimmt werden kann. Die Methode kann zur Kontrazeption, zur Unterstützung bei Kinderwunsch und zur Diagnostik eingesetzt werden.
Prinzip
Bei der symptothermalen Methode beobachtet die Frau im Verlauf des Zyklus zwei Merkmale: die Beschaffenheit des Zervixschleims und die Basaltemperatur. Beide Komponenten werden durch die Hormone Östrogen und Progesteron beeinflusst.
Der Zervixschleim, der in den Drüsen des Gebärmutterhals produziert wird, verflüssigt sich mit steigender Östrogenkonzentration in der Phase vor dem Eisprung, der Proliferationsphase. In der Sekretionsphase, der Phase nach erfolgtem Eisprung, bewirkt die erhöhte Progesteronkonzentration dagegen eine Verdickung. Spinnbarer, durchsichtiger Zervixschleim wird im Rahmen der symptothermalen Methode als gute Qualität, dicklicher, trüber Schleim als schlechte klassifiziert. Progesteron führt in der Sekretionsphase außerdem zu einer Erhöhung der Basaltemperatur um 0,2 bis 0,6°C.
Durch die kombinierte Beobachtung der Schleimqualität und der Basaltemperatur kann der Zeitpunkt bestimmt werden, zu dem der Eisprung sicher vorbei ist. Der Zyklus wird dadurch in zwei Phasen getrennt:
- In der Tieflage, mit niedriger Basaltemperatur und guter Schleimqualität, kann eine Befruchtung grundsätzlich stattfinden, da der Eisprung noch bevorsteht.
- In der Hochlage, mit erhöhter Basaltemperatur und schlechter Schleimqualität, ist eine Befruchtung nicht mehr möglich, da der Eisprung stattgefunden hat.
Die symptothermale Methode ist eine Kombination und Weiterentwicklung der Billings-Methode und der Temperaturmethode.
Anwendung
Kontrazeption
Durch Verzicht auf Geschlechtsverkehr oder Verwendung von Barrieremethoden in der ermittelten fruchtbaren Phase kann ein Paar eine Schwangerschaft verhindern.
Die symptothermale Methode wird häufig mit anderen Methoden der natürlichen Familienplanung wie der Zeitwahlmethode gleichgesetzt und als vergleichsweise unsichere Form der Verhütung bezeichnet. Tatsächlich liegt der Pearl-Index der Methode bei strikter Anwendung der Regeln bei 0,4, was mit der Sicherheit hormoneller Verhütungsmittel wie der Anti-Baby-Pille vergleichbar ist.[1] Zur Abgrenzung von anderen Methoden hat die Malteser Arbeitsgruppe NFP den Begriff Sensiplan® eingeführt. Die Methode wird in Deutschland von der Sektion Natürliche Fertilität der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin erforscht.
Kinderwunsch
Das Auftreten qualitativ sehr guten Zervixschleims signalisiert die besonders fruchtbare Phase im Zyklus. Durch gezielten Geschlechtsverkehr in dieser Phase kann ein Paar die Wahrscheinlichkeit für den Eintritt einer Schwangerschaft erhöhen.
Diagnostik
Die Zyklusbeobachtung mit der symptothermalen Methode kann als begleitendes diagnostisches Mittel bei Störungen wie Anovulation oder Gelbkörperschwäche eingesetzt werden.
um diese Funktion zu nutzen.