Proliferationsphase
Englisch: proliferative phase
Definition
Die Proliferationsphase ist der Abschnitt des weiblichen Zyklus, der auf die Desquamationsphase folgt. Er dient der Regeneration bzw. dem Wiederaufbau der funktionellen Zone des Endometriums.
Terminologie
Neben dem Menstruationszyklus wird der Begriff Proliferationsphase auch bei der Wundheilung verwendet. Dort spricht man von einer Proliferations- oder Granulationsphase.
Physiologie
Im Modellzyklus umfasst die Proliferationsphase er den 5. bis 14. Zyklustag. Sie verläuft zeitlich parallel zur Follikelphase des Ovars. Danach folgt die Ovulation, dann die Sekretionsphase.
Die Proliferationsphase lässt sich in drei Abschnitte unterteilen.
Frühe Proliferationsphase
Die frühe Proliferationsphase beginnt unmittelbar nach Abklingen der Menstruationsblutung, in der Regel zwischen dem 4. und 7. Zyklustag. Der Übergang zwischen Menstruation und früher Proliferationsphase ist fließend. Während dieser Phase setzt eine schnelle Reepithelisierung der Endometriumoberfläche ein. Sie erfolgt von den erhalten gebliebenen Basalzellen der Glandulae uterinae aus. Im Gegensatz zur proliferativen Aktivität ist die Reepithelisierung weitgehend östrogenunabhängig. Histologisch zeigen sich die Drüsen zu Beginn dieser Phase kurz, gerade und schmal. Es besteht eine hohe mitotische Aktivität im Epithel und Stroma.
Mittlere Proliferationsphase
Die mittlere Proliferationsphase umfasst typischerweise den 8. bis 10. Zyklustag. In dieser Phase werden die Endometriumdrüsen länger. Sie sind mit einem säulenförmigen, einschichtigen Epithel ausgekleidet.
Späte Proliferationsphase
Diese Phase erstreckt sich vom 11. bis zum 14. Zyklustag. Die Drüsen erscheinen nun dicht gepackt. Das Stratum functionale erreicht seine maximale Dicke und weist in der Sonografie ein charakteristisches trilaminares Erscheinungsbild auf. Zudem verlängern sich die Spiralarterien, um eine ausreichende Durchblutung des funktionellen Endometriums sicherzustellen.