Subkutane Immunglobuline
Englisch: subcutaneous immunoglobulin
Definition
Subkutane Immunoglobuline, kurz SCIG oder SCIg, sind homologe (humane) IgG-Antikörper, die subkutan injiziert werden. Sie sind zur Substitutionsbehandlung bei verschiedenen angeborenen oder erworbenen Störungen der Antikörperbildung zugelassen.
Hintergrund
Die subkutane Injektion kann über eine programmierbare Pumpe erfolgen und benötigt i.d.R. eine geringere Vorbehandlung mit Glukokortikoiden und Antihistaminika. Durch die Möglichkeit der eigenständigen Applikation kann die ambulante oder stationäre Behandlungszeit verringert werden.[1]
Im Gegensatz dazu werden intravenöse Immunglobuline (IVIG) in eine Vene injiziert, was durch entsprechendes medizinisches Fachpersonal durchgeführt werden muss.
Indikation
SCIG können bei allen Altersgruppen verwendet werden. Sie sind vor allem als Substitutionstherapie indiziert bei:[2]
- primären Immundefekt-Syndromen mit gestörter Antikörperproduktion
- Hypogammaglobulinämie und wiederkehrenden bakteriellen Infektionen bei Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL), bei denen prophylaktische Antibiotika versagt haben oder kontraindiziert sind
- Hypogammaglobulinämie und rezidivierende bakterielle Infektionen bei Patienten mit Multiplem Myelom (MM)
- Hypogammaglobulinämie bei Patienten vor und nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation (HSCT)
Quellen
- ↑ Misbah et al. Subcutaneous immunoglobulin: opportunities and outlook. Clin Exp Immunol. 158 Suppl 1(Suppl 1):51-9. 2009
- ↑ EMA – Guideline on the clinical investigation of human normal immunoglobulin for subcutaneous and/or intramuscular administration (SCIg/IMIg). 2015
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