Stimmlippengranulom
Synonyme: Stimmbandgranulom, Intubationsgranulom
Definition
Das Stimmlippengranulom ist ein traumatisch bedingtes unspezifisches Granulom am knorpeligen Anteil der Stimmlippe. Der erste Pseudotumor dieser Art wurde 1932 von Clausen beschrieben.
- ICD10-Code: J38.3
Ursachen
Die Ursache ist eine traumatische Schädigung der Schleimhaut an der medialen Stimmlippenkante in Höhe des Vokalisfortsatzes des Aryknorpels. Abhängig von der Ursache wird das Stimmlippengranulom weiter aufgeteilt in:
- Intubationsgranulom: Ursache ist hier eine Langzeitintubation.
- Postoperatives Stimmlippengranulom: Hierbei ist das Granulom die Folge einer Kehlkopfoperation.
- Kontaktgranulom: Ursächlich ist bei dieser Form eine Überlastung der Stimmbänder.
Prognostisch wird auf der Grundlage von zunehmenden Langzeitintubationen eine Zunahme der Stimmlippengranulome erwartet.
Symptome
- Heiserkeit
- Husten
- Atembeschwerden
- Räuspergefühl
- Fremdkörpergefühl
Diagnose
Stimmlippengranulome können mittels Laryngoskopie nachgewiesen werden.
Therapie
Larynxmikroskopische operative Abtragung mit anschließender logopädischer Behandlung. Intubationsgranulome können auch spontan abheilen oder durch Abreißen verschwinden. Sie neigen zur Rezidivbildung, da durch die Abtragung erneut ein Epithelschaden entsteht. Eine fakultative Entartungsgefahr besteht nicht.
Literatur
- Kleinsasser O.: Mikrolaryngoskopie und endolaryngeale Mikrochirurgie. Technik und typische Befunde. Schattauer, 1998.
- Naumann H. (Hrsg.): Oto-Rhino-Laryngologie in Klinik und Praxis. Bd. 3, Hals. Thieme, Stuttgart 1995.
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