Stehen
Englisch: stand
Definition
Stehen ist eine vertikale Körperhaltung, bei der die Beine gestreckt sind und der Oberkörper aufgerichtet ist. Die Längsachse des Körpers zeigt in Richtung der Schwerkraft. Das Körpergewicht wird nur von den Füßen getragen.
Hintergrund
Stehen ist dynamischer, vom zentralen Nervensystem gesteuerter Prozess, der eine koordinierte Aktion der Bein- und Rumpfmuskulatur erfordert und als Haltungskontrolle bezeichnet wird. An ihm sind verschiedene sensorische Systeme wie der Gleichgewichtssinn und die Propriozeption beteiligt.
Störungen des Gleichgewichts, z.B. durch die Atmung oder äußere Einflüsse, müssen kontinuierlich ausgeglichen werden. Der Körper schwankt dabei in der Ruheposition leicht vor und zurück.
Einteilung
Physiologie
Die Körperposition eines Menschen hat einen wesentlichen Einfluss auf die Hämodynamik und das Herz-Kreislauf-System. Im Stehen nimmt der hydrostatische Druck in den Beinvenen zu. Der am Oberarm gemessene systolische Blutdruck im Stehen ist etwas niedriger als im Liegen.
Klinik
Eine Störung des Stehens bezeichnet man in der Neurologie als Standunsicherheit bzw. Standataxie oder posturale Instabilität. Ist das Stehen unmöglich, spricht man auch von einer Astasie. Diese Symptome können durch verschiedene pathologische Veränderungen der an der Körperwahrnehmung oder -koordination beteiligten Systeme verursacht werden. Möglich sind zum Beispiel Erkrankungen des Gleichgewichtsorgans oder Kleinhirnläsionen. Klinisch besteht bei diesen Patienten eine Fallneigung.