Slow-Wave-Potential
Definition
Das Slow-Wave-Potential ist eine periodische Schwankung des Ruhemembranpotentials in den Cajal-Zellen des Gastrointestinaltraktes. Dabei breiten sich partielle Depolarisationen wellenförmig über Gap Junctions aus.
Entstehung
Der genaue Mechanismus der Entstehung und Verbreitung des Slow-Wave-Potentials ist derzeit (2022) nicht vollständig geklärt. Die Cajal-Zellen sind die Schrittmacherzellen, deren Aktivität über die Second Messenger Inositol-1,4,5-trisphosphat (IP3) und Ca2+ gesteuert wird. IP3 bindet dabei an den IP3-Rezeptor und reguliert darüber die periodische Ca2+-Freisetzung, wodurch es zu einer Änderung des Membranpotentials (von etwa 5 bis 15 mV) kommt.
Die Ausbreitung erfolgt über Gap Junctions in die angrenzenden Myozyten und Cajal-Zellen, welche die Depolarisation aufrecht erhalten. Die Änderung des Membranpotentials ist zu gering, um ein Aktionspotential auszulösen. Erreicht das Slow-Wave-Potential allerdings einen Bereich der glatten Muskulatur, der zusätzlich durch die Ausschüttung von Neurotransmittern (z.B. Acetylcholin) stimuliert wurde, löst dies eine Kontraktion aus. Diese Kontraktion ist die Grundlage für die Peristaltik, welche durch die Slow-Wave-Potentials koordiniert und synchronisiert wird.
Ausbreitung
Quellen
- Colorado State University - Electrophysiology of Gastrointestinal Smooth Muscle, abgerufen am 21.12.2021
Literatur
- "Physiologie des Menschen" - Ralf Brandes, Florian Lang, Robert F. Schmidt (Hrsg.), Springer-Verlag, 32. Auflage
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