Skapholunäre Dissoziation
Definition
Als skapholunäre Dissoziation bezeichnet man eine Verletzung des Handgelenks bei teilweiser oder kompletter Zerreißung des SL-Bandes. Dabei kommt es zu einer Instabilität in der Handwurzel, vor allem zwischen Mondbein (Os scaphoideum) und Kahnbein (Os lunatum).
siehe auch: SLAC-Wrist, Skapholunäre Bandverletzung
Ätiologie
Die skapholunäre Dissoziation tritt meist nach einem Sturz auf die ausgestreckte oder in Dorsalextension gehaltene Hand auf.
Klinik
- Druckdolenz zwischen Kahnbein und Mondbein
- Skaphoid-Shift-Test nach Watson positiv: Subluxation des Kahnbeins nach dorsal, oft begleitet von einem schmerzhaften Klicken
- ggf. Kombination mit ipsilateraler Radiusfraktur
Therapie
Eine skapholunäre Dissoziation sollte innerhalb von 5 bis 6 Wochen je nach Schweregrad konservativ oder operativ therapiert werden.
Eine konservative Therapie kann bei Teilrupturen des SL-Bandes (Grad I) erwogen werden und erfolgt mittels Unterarmgips unter Einschluss des Daumengrundgelenks.
Bei vollständigen Rupturen des SL-Bandes (Grad II bzw. III) wird eine operative Versorgung empfohlen. Dabei wird das Band genäht oder mittels Knochenanker refixiert und repositioniert. Die Bandrekonstruktion kann mittels temporärer Kirschnerdrähte stabilisiert werden. Danach wird die Hand mit einem Unterarmgips unter Einschluss des Daumengrundgelenks ruhiggestellt. Die Drähte werden nach etwa 8 Wochen entfernt.
Quellen
- Willebrand, J. (1999). Scapholunate instability. Der Orthopäde, 28(10), 878–882. doi:10.1007/pl00003563
- Towfigh et al.: Handchirurgie. Springer 2011, ISBN: 978-3-642-11757-2
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