Silberkornkrankheit
Englisch: argyrophilic grain
Definition
Unter der Silberkornkrankheit ist eine spezielle Form der Demenz zu verstehen, die in recht hohem Alter beim Menschen auftritt. Grund für den damit einhergehenden Funktionsverlust von Gedächtnis und Psyche sind – ähnlich wie beim Morbus Alzheimer – Ablagerungen im Gehirn, die sich hier als feine Filamente darstellen.
Begrifflichkeit
Der Name Silberkornkrankheit rührt daher, dass sich die filamentösen Ablagerungen im ZNS mit Hilfe eines histologischen Versilberungsverfahrens sichtbar machen lassen. Diese Nachweismethode nennt sich Argyrophilie.
Auftreten
Die verhältnismäßig seltene Form der Demenz tritt erst frühestens ab dem 80. Lebensjahr auf, häufiger jedoch in noch fortgeschrittenerem Alter.
Histologie
Die fadenförmigen, winzigkleinen Ablagerungen finden sich insbesondere im Bereich des Frontallappens des Gehirns, teilweise auch noch recht zahlreich in den Temporallappen. Sie haben eine Größe von etwa 6 – 10 µm und lagern sich besonders im Bereich der Nervenzellfortsätze (Dendriten) ab, was u. a. zu einer enorm verlangsamten Erregungsweiterleitung führt. Sie bestehen aus einem auch von anderen demenziellen Erkrankungen bekannten Tau-Protein.
Weitere Krankheiten mit Beteiligung der Silberkörner
Besonderes
Es ist bisher unklar, ob die Silberkornkrankheit als eine eigenständige Erkrankung anzusehen ist, oder als eine besondere Form des Morbus Alzheimer betrachtet werden kann. Bei etwa 5 – 10 % der Alzheimer-Patienten finden sich ebenfalls histologisch klar nachweisbare Silberkörner.
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