Serotonin Release Assay
Synonyme: Serotonin-Release-Assay, Serotonin-Freisetzungs-Assay
Englisch: serotonin release assay
Definition
Der Serotonin Release Assay, kurz SRA, ist ein funktioneller Labortest zum Nachweis der Aktivierung von Thrombozyten durch Antikörper gegen den Komplex aus Heparin und Plättchenfaktor 4 (PF4). Er wird mit Spenderthrombozyten durchgeführt und gilt als Goldstandard in der Diagnostik der Heparin-induzierten Thrombozytopenie Typ 2 (HIT-2). Aufgrund des methodischen Aufwands erfolgt die Untersuchung ausschließlich in spezialisierten Laboratorien.
Hintergrund
Bei Vorliegen HIT-2-assoziierter Antikörper im Patientenplasma kommt es nach Zugabe von Heparin zur Aktivierung der Spenderthrombozyten mit Freisetzung von Serotonin aus den dichten Granula. Die Menge des freigesetzten Serotonins ist proportional zum Ausmaß der Thrombozytenaktivierung. Die Quantifizierung des Serotonins erfolgt wahlweise mittels Enzymimmunoassay (EIA-SRA) oder Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC-SRA).
Referenzbereich
Der Referenzbereich für die Serotoninkonzentration im SRA liegt typischerweise im Bereich von etwa 19–62 ng/mL (2,5.–97,5. Perzentile). Bei Patienten mit gesicherter HIT‑2 werden häufig deutlich erhöhte Werte im Bereich von etwa 244–7 987 ng/mL gemessen.
Hinweis: Referenzwerte sind häufig vom Messverfahren abhängig und können von den o.a. Werten abweichen. Ausschlaggebend sind die Referenzwerte, die vom Labor angegeben werden, das die Untersuchung durchführt.
Quelle
- Stief T und Kiefer P; Serotonin Release Assay; Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik; eMedpedia; abgerufen am 26.11.2025