Milchschorf
Synonyme: Crusta lactea, Seborrhoea desquamativa neonatorum
Englisch: milk crust, cradle cap
[1]
Definition
Milchschorf ist eine Sonderform der seborrhoischen Dermatitis, die bei Neugeborenen und Säuglingen auftritt.
Epidemiologie
Die Erkrankung tritt bei etwa 10–20 % der Neugeborenen auf.
Ätiologie
Beim Milchschorf handelt es sich um ein Krankheitsbild, dem verschiedene Ursachen zugrunde liegen können. Als pathogenetischer Faktor wird eine vorübergehende Störung der Talgsekretion und/oder der mikrobiellen Hautbesiedelung im frühen Säuglingsalter diskutiert. Auch hormonelle Einflüsse seitens der Mutter können eine Rolle spielen.
Der Milchschorf kann die erste Manifestation einer Neurodermitis oder einer Psoriasis sein.
Symptome
Charakteristisch sind mehr oder minder scharf abgrenzte, rote bis gelb-braune, fettig schuppende Hautbezirke, deren Ausprägung interindividuell variiert. Vereinzelt können sich kleine Pusteln oder Exkoriationen zeigen. Die Effloreszenzen entstehen in der Regel zuerst an den Wangen und breiten sich danach auf Stirn, Kopfhaut und Hals aus.
Diagnostik
Die Diagnose wird aufgrund der typischen Hauterscheinungen klinisch gestellt.
Differentialdiagnosen
Differentialdiagnostisch sind andere schuppende Hauterkrankungen abzugrenzen, z.B. Ekzeme, Dermatomykosen oder Psoriasis
Therapie
Therapeutisch erfolgt ein vorsichtiges physikalisches Ablösen der Schuppen nach Vorbehandlung mit Baby-Öl[2] oder milden Keratolytika.[3] Die Kopfhaut sollte im Anschluss mit Wasser und milden Shampoos gereinigt werden.
In schweren Fällen können topische Antimykotika oder entzündungshemmende Cremes notwendig sein.
Prognose
In der Regel kommt es nach einigen Wochen zur Spontanremission.
Quellen
- ↑ Babies and toddlers (0-3) > Cradle cap, Better Health Channel, Department of Health & Human Services, State Government of Victoria, Australia abgerufen 13.05.2017.
- ↑ Cradle cap > Home treatment, Better Health Channel, Department of Health & Human Services, State Government of Victoria, Australia abgerufen 13.05.2017.
- ↑ Topical, Non-Medicated LOYON(®) in Facilitating the Removal of Scaling in Infants and Children with Cradle Cap: a Proof-of-Concept Pilot Study, Hengge UR, Skin Center, 40210 Düsseldorf abgerufen 13.05.2017.