Scipione Riva-Rocci
Definition
Scipione Riva-Rocci war ein italienischer Mediziner, Pathologe und Pädiater, der von 1863 bis 1937 lebte. Er entwickelte das heute weltweit verbreitete Verfahren zur nichtinvasiven indirekten Blutdruckmessung. Von seinem Namen leitet sich Abkürzung "RR" ab, die in der medizinischen Alltagssprache für den Blutdruck genutzt wird.
Hintergrund
Mit der ursprünglich von Riva-Rocci entwickelten Technik ließ sich nur der systolische Blutdruck bestimmen. Korotkoff entwickelte die Methode weiter und beschrieb das sogenannte Korotkoff-Geräusch. Mithilfe eines Stethoskops kann so zudem der diastolische Blutdruck ermittelt werden.
Biografie
Riva-Rocci promovierte 1888 und schloss damit seine akademische Ausbildung an der Universität Turin in Innerer Medizin und Chirurgie ab. Er arbeitete zunächst als Assistent an der Medizinischen Klinik in Turin. 1894 habilitierte Riva-Rocci sich in der speziellen Pathologie der Inneren Medizin und in der Pädiatrie. Von 1900 bis 1928 leitete er das Städtische Krankenhaus in Varese als Direktor und Chefarzt. Zwischen 1909 und 1916 lehrte er zusätzlich als Privatdozent der Pädiatrie an der Pädiatrischen Klinik der Universität Pavia. Seine bedeutendste Erfindung ist das 1896 entwickelte Blutdruckmessgerät, bestehend aus einer pneumatischen Armmanschette, die an ein Manometer angeschlossen werden konnte.
Blutdruckmessung nach Riva-Rocci
Durch Aufpumpen erzeugt die Manschette eine gleichmäßige, zirkuläre Kompression der Weichteile und Arterien des Oberarms. Gleichzeitig wird mit den Fingern der Puls der Arteria radialis getastet. Der Druck, bei dem der Puls beim langsamen Leeren der Manschette wieder tastbar wird, entspricht dem systolischen Blutdruck.
Riva-Rocci stellte seine Methode auf dem italienischen Kongress für Innere Medizin vor. Seine Methode entwickelte sich schnell zur Standardtechnik der ärztlichen Diagnostik.
siehe auch: Blutdruckmessung
Quellen
- Rechtsdepesche.de – 5 Fakten zu Scipione Riva-Rocci, abgerufen am 28.05.2024
- Vetter, 100 Jahre Blutdruckmessung nach Riva-Rocci: "Ein Geniestreich", Dtsch Ärztebl, 1996
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