Schellack

Das Harz für die Herstellung von Schellack wird von Insekten der Art Kerria lacca (Lackschildlaus) produziert. Die weiblichen Läuse sondern das Harz auf Bäumen ab, sodass es von den Zweigen geerntet werden kann. In der weiteren Verarbeitung können vier verschiedene Arten von Schellack hergestellt werden:

• wachshaltiger Schellack
• gebleichter Schellack
• wachsfreier Schellack
• gebleichter, wachsfreier Schellack

Wachshaltiger Schellack und wachsfreier Schellack liegen bei Raumtemperatur in Form von gelben bis orangenen, spröden, durchsichtigen Schuppen vor. Gebleichter Schellack und gebleichter, wachsfreier Schellack hingegen sind gelbe bis braune Pulver.

Schellack ist ein Stoffgemisch. Er besteht aus 46 % Aleuritinsäure und 27 % Schellolsäure. Weitere Bestandteile sind Kerrolsäure (5 %), Butolsäure (2 %), Erythrolaccin (gelb), Laccainsäure (rot) und verschiedene andere Wachssäuren, die mit Wachsalkoholen verestert sind.

Schellack ist löslich in 95 %-igem oder absolutem Ethanol, Ether und Propylenglykol. Der Hilfsstoff löst sich nicht in Wasser oder Hexan.

Der Brechungsindex liegt bei 1,514 bis 1,524. Die Dichte beträgt 1,035 bis 1,140 g/cm³. Die Glasübergangstemperatur liegt zwischen 33 und 52 °C, der Schmelzpunkt bei 77 bis 90 °C, wobei die Literatur auch teilweise 120 °C berichtet.

Schellack ist ein Filmbildner für magensaftresistente Überzüge auf Tabletten (bzw. Granulaten) oder Kapseln.

Die Bestandteile von Schellack können Nebenreaktionen mit organischen Basen, Hydroxygruppen oder Carboxygruppen eingehen.

Für Schellack wurden bisher weder toxische noch reizende Effekte beobachtet. Es darf auch in Lebensmitteln eingesetzt werden.

• Peter C. Schmidt, Siegfried Lang (2013): Pharmazeutische Hilfsstoffe, Govi-Verlag, Eschborn