Sabarubicin
Englisch: sabarubicine
Definition
Sabarubicin ist ein zytostatischer Arzneistoff, der zur Behandlung des kleinzelligen Lungenkarzinoms (SCLC) eingesetzt wurde. Er ist zur Zeit (2019) in der EU nicht mehr im Handel.
Chemie
Sabarubicin ist ein Analogon zum Zytostatikum Doxorubicin, dessen Aminozucker durch ein Disaccharid ausgetauscht wurde. Sabarubicin besteht also einem planaren, tetrazyklischen System, an welches ein Disaccharid angeknüpft ist.
Die Summenformel lautet C32H37NO13; das Molekulargewicht beträgt 643,6 g/mol.[1]
Wirkmechanismus
Sabarubicin wirkt als DNA-Interkalator - es kann sich also aufgrund seiner planaren chemischen Struktur in der DNA zwischen die Basenpaare einlagern. Dadurch wird die Funktion der DNA, vor allem die Replikation und Transkription, gehemmt.
Des Weiteren interagiert Sabarubicin mit der Topoisomerase II und kann über einen p53-abhängigen Mechanismus eine Apoptose induzieren.[2]
Weitere Ergebnisse
Sabarubicin soll weniger kardiotoxisch als Doxirubicin sein.[2][3]
Im Dezember 2004 wurde Sabarubicin als Orphan drug von der EMA zugelassen, 2009 vom Sponsor jedoch zurückgezogen.[4]
Quellen
- ↑ Sabarubicin in der Pubchem-Datenbank, abgerufen am 28.10.2019
- ↑ 2,0 2,1 Sabarubicin im NCI drug Dictionary, abgerufen am 28.10.2019
- ↑ Minotti G. et al.: Impairmtent of myocardial contractility by anticancer anthracyclines: role of secondary alcohol metabolites and evidence of reduced toxicity by a novel Disaccharid analogue. In British Journal of Pharmacology, 2001; abgerufen am 28.10.2019
- ↑ EMA: Public summary of positive opinion for oprhan Designation of sabarubicin for the Treatment of small cell lung Cancer
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