SUNCT-Syndrom
Definition
Das SUNCT-Syndrom gehört zur Gruppe der trigemino-autonomen Kopfschmerzen (TAK). SUNCT ist eine Abkürzung für "shortlasting unilateral neuralgiform headache attacks with conjunctival injection, tearing, sweating and rhinorrhea".
Symptome
Typische Symptome des SUNCT-Syndroms sind:
- einseitiger, periorbital bis temporal lokalisierter Kopfschmerz im Bereich des ersten Trigeminusastes (V1)
- neuralgiformer, brennender Schmerzcharakter
- kurze Schmerzattacken, die typischerweise weniger als 90 Sekunden andauern
- autonome Begleitsymptome: Augenrötung, Gesichtsschwitzen, Tränenfluss, Rhinorrhoe, Ptosis und Lidödem
Meist bestehen im Verlauf keine typischen zirkadianen oder zyklischen Muster.
Diagnostik
- Anamnese (Typische Symptome?, Trigger?)
- Bildgebung: MRT zum Auschluss einer sekundären Symptomatik
Differenzialdiagnosen
- Clusterkopfschmerz: Niedrigere Attackenfrequenz, längere Dauer einzelner Schmerzattacken, autonome Symptome vorhanden, aber weniger stark ausgeprägt.
- Trigeminusneuralgie: Selten autonome Begleitsymptome, auflösbar durch Triggerreize (z.B. Kauen, Sprechen oder Kälte), meist 2. und 3. Trigeminusast betroffen. Spricht gut auf Antikonvulsiva an.
Therapie
Die Therapie des SUNCT-Syndroms ist herausfordernd, da viele Therapieoptionen unwirksam sind. Zur Prophylaxe der Attacken ist zum Beispiel Lamotrigin geeignet. Zur Akuttherapie können Lidocain i.v. (unter stationärer Kontrolle) oder Glukokortikoide eingesetzt werden.
Literatur
- Prof. Dr. Arne May, Hamburg, Clusterkopfschmerz und Trigeminoautonome Kopfschmerzen, https://www.dgn.org/leitlinie/clusterkopfschmerz-und-trigeminoautonome-kopfschmerzen (abgerufen am: 15.07.25)
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