Roux-Stase-Syndrom
Englisch: roux stasis syndrome
Definition
Das Roux-Stase-Syndrom ist eine funktionelle Störung nach subtotaler bzw. totaler Gastrektomie durch Roux-Y-Rekonstruktion. Dabei kommt es zur Motilitätsstörung im hochgezogenen Jejunumschenkel oder im vorgeschalteten Restmagen.
Hintergrund
Postoperativ kommt es durch Absetzen der Y-Schlinge zum Verlust der der propulsiven Aktivität im Duodenum. Die Folge ist eine ungerichtete, zeitweise gegenläufige Peristaltik ohne regelrechte Fortleitung des Magen-Darminhalts. Potenzierend können sich eine Magenatonie, eine trunkuläre Vagotomie oder eine hochgezogene Schlinge von über 40 cm Länge im Rahmen der Roux-Y-Rekonstruktion auswirken.[1] Die Häufigkeit nach Roux-Y-Rekonstruktion wird in der Literatur zwischen 1,9 und 30 % angegeben.[2]
Klinik
Die betroffenen Patienten entwickeln Bauchschmerzen, persistierende Übelkeit und Erbrechen sowie Gewichtsverlust.
Es sollte zur Abklärung eine Untersuchung des oberen-GI-Traktes durch eine Gastro-Duodenoskopie und ggf. eine Magenfunktionsszintigrafie erfolgen.[3] Die Problematik ist jedoch in der Regel passager und selbstlimitierend. Vereinzelnd werden operative Korrekturen empfohlen. Eine propulsive medikamentöse Therapie wird uneinheitlich bewertet.
Literatur
<references>
- ↑ Hoya Y, Mitsumori N, Yanaga K. The advantages and disadvantages of a Roux-en-Y reconstruction after a distal gastrectomy for gastric cancer. Surg Today. 2009;39(8):647-651. doi:10.1007/s00595-009-3964-2
- ↑ Messmann, Helmut: 2012 Klinische Gastroenterologie DOI: 10.1055/b-0034-30159
- ↑ Miedema BW, Kelly KA, Camilleri M, et al. Human gastric and jejunal transit and motility after Roux gastrojejunostomy. Gastroenterology. 1992;103(4):1133-1143. doi:10.1016/0016-5085(92)91496-q
um diese Funktion zu nutzen.