Romberg-Kniephänomen
nach dem deutschen Neurologen Moritz Heinrich Romberg (1795-1873)
Synonyme: Obturatorius-Neuralgie, Howship-Romberg-Zeichen, Howship-Romberg-Phänomen
Englisch: Howship–Romberg sign - nach dem englischen Chirurgen John Howship (1781–1841)
Definition
Das Romberg-Kniephänomen ist die Bezeichnung für Schmerzen am medialen Knie, die durch eine Kompression des Nervus obturatorius verursacht werden.
Hintergrund
Der sechste Ast des Plexus lumbalis, der Nervus obturatorius, verläuft lateral des Ovars nach kaudal. Er verlässt das Becken durch den Canalis obturatorius, der von Aussparungen im Os coxae (Sulcus obturatorius) und der Membrana obturatoria gebildet wird. Danach versorgt er motorisch alle Oberschenkeladduktoren und sensibel ein kleines Hautarreal am distalen medialen Oberschenkel und am medialen Knie.
Bei einer proximalen Läsion des Nervs, meist am Foramen obturatorium oder am Ovar, können Schmerzen bis ins mediale Knie ausstrahlen, was als Romberg-Kniephänomen bezeichnet wird. Ist die motorische Funktion (Adduktion) noch erhalten, können diese Schmerzen Knieerkrankungen vortäuschen und zu Fehldiagnosen führen.
Mögliche Ursachen
- Hernia obturatoria durch Erweiterung des Canalis obturatorius zur Bruchpforte
- Beckenfrakturen
- Ovaritis
- Ovarialkarzinom
Abgrenzung
Das Romberg-Kniephänomen ist nicht zu verwechseln mit dem ebenfalls nach Moritz Romberg benannten Romberg-Zeichen, einem positiven Testergebnis des Romberg-Versuchs. Dieses deutet auf zentrale Gleichgewichtsstörungen hin.
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