Robert Charles Gallo
Definition
Robert Charles Gallo ist ein aus den USA stammender Mediziner, der sich auf das Teilgebiet der Virologie spezialisiert hat und durch die Entdeckung der ersten humanen Retroviren Anfang der 1980er Jahre berühmt wurde. Gallo wurde am 23. März 1937 in Waterbury (Connecticut) geboren.
Leben
- der sehr frühe Tod seiner kleinen Schwester an Leukämie löste bei Gallo früh den Wunsch aus, in der Krebsforschung tätig zu werden
- seit Mitte bis Ende der 1960er Jahre widmete er sich ausführlich der Untersuchung von (damals in ihrer Existenz noch unbewiesenen) onkogenen Viren beim Menschen
- da bei Tieren bereits eine Vielzahl von krebsauslösenden Viren gefunden wurden, mehrte sich unter den damaligen Wissenschaftlern die Ansicht, dass dies auch beim Menschen denkbar wäre
- da die Suche nach krebsauslösenden Viren beim Menschen aber lange Zeit ergebnislos verlief, wurde diese Thematik von vielen Forschern mehr und mehr an den Rand gedrängt und das Interesse liess nach
- das Interesse an onkogenen Viren stieg rapide, als Gallo und sein französischer Kollege Luc Montagnier gemeinsam das HI-Virus entdeckten
Forschungsleistungen
- Entdeckung der ersten menschlichen Retroviren (HTLV-1 und HTLV-2)
- gemeinsam mit Montagnier Entdeckung des HI-Virus
- Entdeckung von Interleukin-2
- Entdeckung des humanen Herpesvirus Typ 6
Streit um den Nobelpreis
Es erfolgte ein heftiger Streit zwischen Montagnier und Gallo darüber, wer der eigentliche Entdecker des HI-Virus sei. Ebenso ging es um patentrechtliche Dinge in Bezug auf einen serologischen Nachweistest. Die Spannungen gipfelten, als 2008 lediglich Montagnier mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ausgezeichnet wurde, da das Gremium ihn als den eigentlichen Entdecker ansah.
Fachgebiete:
Medizingeschichte
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