Riesenzelltumor
Synonym: Osteoklastom (veraltet)
Englisch: Giant-cell tumor of bone, GCTOB
Definition
Ein Riesenzelltumor ist ein aggressiv wachsender und semimaligner Tumor, der am häufigsten in den meta-epiphysären Regionen der langen Röhrenknochen auftritt.
nicht zu verwechseln mit: tenosynovialer Riesenzelltumor, Riesenzellgranulom
Epidemiologie
Bei etwa jedem siebten benignen Knochentumor handelt es sich um einen Riesenzelltumor.
Klinik
Ein Riesenzelltumor ist am häufigsten im Kniegelenksbereich lokalisiert. So zeigen sich 23 bis 30 % aller Riesenzelltumoren am distalen Femur und 20 bis 25 % an der proximalen Tibia. Seltenere Lokalisationen sind das distale Ende des Radius (10 bis 12 %), das Sakrum (4 bis 9 %) und der proximale Humerus (4 bis 8 %).[1]
Der Riesenzelltumor kann sich durch Schwellungen, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen äußern. In rund 10 bis 12 % sind pathologische Frakturen das erste klinische Zeichen der Erkrankung.[1]
Bildgebung
Auf dem Röntgenbild sieht man osteolytische Areale, die bis in den subchondralen Bereich des angrenzenden Gelenks reichen kann. Durch den Riesenzelltumor wird der Knochen aufgeweitet und bei jedem fünften betroffenen Patienten kommt es zu einer Weichteilinfiltration.
Die weitergehende bildgebende Diagnostik erfolgt per Computertomographie (CT) bzw. Kernspintomographie (MRT).
Therapie
Die Therapie erfolgt durch eine Kürettage mit nachfolgender Auffüllung des Knochens mit Zement. Dieser wird nach ein bis zwei Jahren durch Knochen ersetzt, wenn kein Rezidiv auftritt. Zusätzlich werden zur Abtötung verbliebener Zellen des Tumors chemisch-toxische Substanzen (z.B. Phenol) instilliert.
Bei nicht resektablen Tumoren oder wenn eine Resektion wahrscheinlich zu einer schweren Morbidität führt, kann Denosumab eingesetzt werden.[2]
Prognose
Bei etwa jedem vierten Patienten kommt es zum Rezidiv. Weniger als fünf Prozent der Patienten sind von einer Metastasierung betroffen, die vor allem die Lunge betrifft.
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Leinauer et al. Der Riesenzelltumor des Knochens – neue Aspekte, neue Probleme, Osteologie, 2020
- ↑ Fachinformation zu XGEVA®, AMGen Inc., Aufgerufen am 12.08.2024.
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