Riechhirn
Synonym: Rhinencephalon
Englisch: rhinencephalon, olfactory brain
Definition
Als Riechhirn oder Rhinencephalon bezeichnet man den telencephalen Anteil der Riechbahn, der in primäre und sekundäre Riechrindenareale unterteilt werden kann. Vereinfacht gesprochen handelt es sich um die Teile des Endhirns, welche der Geruchswahrnehmung dienen. Entsprechend der kortikalen Schichtengliederung wird das Riechhirn dem Allocortex zugerechnet.
Hintergrund
Der Begriff Riechhirn wird in der anatomischen Literatur nicht einheitlich verwendet. Das liegt u.a. daran, dass es sich hier nicht um eine topografisch klar abgrenzbare Hirnregion handelt, sondern um ein funktionelles System, das verschiedene Hirnareale einbezieht.
Die Anzahl der Strukturen, die dem Riechhirn zugeschlagen werden, können sich von Autor zu Autor unterscheiden. Der Terminus "Riechhirn" wird von vielen Quellen auch einfach als Synonym für den olfaktorischen Cortex verwendet. Definiert man das Riechhirn auf der Basis der wichtigsten neuronalen Stationen für die Geruchswahrnehmung, besteht es aus folgenden Strukturen:
- Bulbus olfactorius
- Tractus olfactorius
- Nucleus olfactorius anterior
- Tuberculum olfactorium
- Stria olfactoria medialis
- Stria olfactoria lateralis
- Teile der Amygdala
- Area piriformis (Cortex piriformis)
Weiter gefasste Definitionen listen unter dem Begriff "Riechhirn" zusätzliche anatomische Entitäten wie das diagonale Band von Broca oder die Area subcallosa auf.
Funktion
Das Riechhirn dient der Signalweiterleitung und -verarbeitung von Reizen aus der Riechschleimhaut.
um diese Funktion zu nutzen.