RNA-Interferenz
Abkürzung: RNAi
Englisch: RNA interference
1. Definition
Die RNA-Interferenz ist ein Zellmechanismus, der die Expression von Genen in einer Zelle beeinflusst. Die Interferenz findet nach der Transkription statt, aber noch bevor die Translation beginnen kann.
2. Beschreibung
Die RNA-Interferenz wird durch kleine, doppelsträngige RNA-Moleküle, die man siRNA (small interfering RNA) nennt, ausgelöst. Es wird vermutet, dass die RNA-Interferenz unter anderem ein Schutzmechanismus der Zelle gegen "zellfremde" RNA, z.B. Virus-RNA, ist. Angriffspunkt der RNA Interferenz ist die messenger RNA (mRNA). Taucht siRNA in der Zelle auf, reagiert die Zelle, in dem sie die gesamte mRNA zerstört, die dieselbe Nukleotid-Sequenz wie die siRNA besitzt. Dadurch werden die von dieser mRNA codierten Proteine nicht mehr produziert.
3. Forschung
RNAi wird in zunehmendem Maße therapeutisch zur Blockade bestimmter Gen-Segmente genutzt. So kann die Produktion unerwünschter oder pathologischer Proteine durch RNAi-Therapeutika vermindert bzw. gestoppt werden ("Gen-Silencing"). Viele Therapieverfahren, die auf RNA-Interferenz basieren, befinden sich zur Zeit in der klinischen Forschung.
4. Wirkstoffe
Bereits verfügbare Arzneistoffe, die auf der RNA-Interferenz basieren sind: