Quant (Physiologie)
Definition
Ein Quant bezeichnet in der Physiologie die Menge an Neurotransmittern, die von einem einzelnen Vesikel aus der Präsynapse ausgeschüttet wird. Durch die Entleerung eines Vesikels entsteht ein Quantenstrom bzw. ein Quantenpotenzial.
Hintergrund
Der Begriff Quant wird auch in der Physik verwendet und beschreibt den kleinstmöglichen Wert einer physikalischen Größe, die in der Regel nur in ganzheitlichen Vielfachen vorkommt.
siehe: Quant (Physik)
Physiologie
Ein eintreffendes Aktionspotential an der Nervenendigung führt zu einer Exozytose von transmittergefüllten Vesikeln, also zu einer Ausschüttung von Transmitter-Quanten. Diese Quantenströme erzeugen an der postsynaptischen Membran ein exzitatorisches oder inhibitorisches postsynaptisches Potential (EPSP bzw. IPSP).
Das Konzept der Transmitter-Quanten spielt z.B. bei der synaptischen Bahnung und der synaptischen Depression eine Rolle. Wenn eine präsynaptische Nervenendigung mehrfach mit Pulsen depolarisiert wird, werden beim ersten Puls weniger Quanten pro Puls freigesetzt, als bei den darauffolgenden Pulsen. Man spricht dann von einer Bahnung. Das Gegenteil passiert bei einer synaptischen Depression. Nach einer langen Serie von hochfrequenten Depolarisationen werden weniger Quanten pro Puls freigesetzt. Beide Mechanismen spielen eine Rolle in Lern- und Gedächtnisprozessen.
Literatur
- Brandes, Ralf: Physiologie des Menschen, 32. Auflage, 2020
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