Präparierbesteck
Synonyme: Präparationsbesteck, Präparierset
Definition
Das Präparierbesteck ist der Satz an Instrumenten, welche im Medizinstudium während des Präparierkurses zur Sektion und Präparation der Leiche eines Körperspenders ("Präparat") benötigt wird.
Zusammensetzung
Es gibt keine einheitliche Zusammensetzung des Präparierbestecks, die grundlegenden Instrumente sollten jedoch immer enthalten sein. Viele Universitäten geben Empfehlungen für die Zusammenstellung der Instrumente. Deshalb lohnt es sich, sich vor dem Kauf im anatomischen Institut darüber zu informieren, um Fehlkäufe oder den Kauf unerwünschte Instrumente zu vermeiden.
Das Präparierbesteck setzt sich meistens aus folgenden Komponenten zusammen:
- Skalpelle
- ein großes Skalpell mit großer, breiter Klinge
- ein kleines Skalpell mit kleiner, bauchiger Klinge
- ein schmales Skalpell mit lanzettenförmiger Klinge
- Pinzetten
- eine große, anatomische Pinzette
- eine kleine, spitze Splitterpinzette
- Scheren
- eine gerade, chirurgische Standard-Schere
- eine kleine, spitze Schere
Skalpelle
Als Varianten stehen ganz aus Metall angefertigte Skalpelle, Metallskalpelle mit auswechselbarer Klinge oder Einwegskalpelle zur Auswahl.
Einteilige Metallskalpelle
Die einteiligen, ganz aus Metall bestehenden Skalpelle sind auf jeden Fall als Instrumente der Wahl für den Präparierkurs anzusehen. Sie sind in ihrer Anschaffung zwar etwas teurer als die Metallskalpelle mit separater Klinge, rentieren sich jedoch auf Dauer, da das Nachkaufen von Klingen entfällt. Sind sie abgestumpft, lassen sie sich idealerweise zuerst mit einem feinen Schleifstein und anschließend mit einem Lederriemen schärfen. Im Präparierbesteck sollten drei Versionen vorhanden sein:
- ein Skalpell mit großer, breiter Klinge für Haut und Knorpel
- ein Skalpell mit kleiner, bauchiger Klinge zur Präparation von Faszien und Muskeln
- ein Skalpell mit schmaler, lanzettenförmiger Klinge zur Präparation von Nerven
Zweiteilige Skalpelle mit auswechselbarer Klinge
Bei diesen Modellen kann die Klinge immer gegen eine fabrikneue, scharfe Klinge ausgetauscht werden, wodurch man mit einer optimal geschärfte Klinge arbeiten kann. Dies ist auf die Dauer jedoch sehr kostenaufwendig, da die Einwegklingen relativ schnell austumpfen und der Wechsel der Klinge für eine schonende Präparation sehr oft nötig ist. Dieses Modell ist für die technischen Anforderungen des Präparierkurses nicht adäquat.
Einwegskalpelle
Diese sind aufgrund des Kostenfaktors und des Handlings in der Regel unbrauchbar für den Präparierkurs.
Pinzetten
Für das Präparieren sind zum einen eine stumpfe, sogenannte anatomische Pinzette, zum anderen eine spitze Splitterpinzette mit breiterem Griff ausreichend.
Die anatomische Pinzette hat grob geriffelte Greifflächen, welche einen Kompromiss zwischen einem festen und einem gewebsschonendem Griff ermöglichen. Für den Präparierkurs weniger geeignet sind chirurgische Pinzetten mit gezackten Metallbacken, da mit ihnen eine gewebsschonende Praparation nicht oder nur schwer möglich ist.
Die spitze Pinzette ist für jegliche Feinarbeiten am Präparat geeignet und erlaubt feine, saubere und schonende Präparation.
Scheren
Die Standard-Schere eignet sich zum Durchtrennen größerer anatomischer Strukturen wie Faszien, Muskeln oder Haut. Mit der kleinen spitzen Schere sind feine Präparationsschritte an Nerven, Gefäßen oder am Kopf (Sinnesorgane) möglich.
Knopfsonde
Die Knopfsonde ist ein zahnärztliches und chirurgisches, stabförmiges Instrument. Sie ist etwa 10 bis 15 cm lang und ist an den Enden entweder stumpf oder besitzt sogar ein kleines Köpfchen. Während der Präparation wird sie zum zeigen und markieren, sowie zum unterminieren von Strukturen genutzt.