Synonym: LCQ908
Englisch: pradigastat
Pradigastat ist ein Arzneistoff zur Behandlung der Hyperchylomikronämie (Hyperlipoproteinämie Typ 1). Derzeit (2019) ist der Wirkstoff noch Gegenstand der klinischen Forschung.
Die Hyperchylomikronämie ist eine seltene autosomal-rezessiv vererbte Fettstoffwechselstörung aufgrund eines Defekts der Lipoproteinlipase oder des Apolipoproteins C2. Die Folge ist ein ineffektiver Abbau von Chylomikronen. Dies führt im frühen Kindesalter zu exzessiver Hypertriglyceridämie mit eruptiven Xanthomen, sekundärer Steatosis hepatis und Pankreatitiden.[1] Die bisherige (2019) Therapie basiert auf nichtmedikamentösen bzw. diätetischen Maßnahmen.
Pradigastat ist eine Verbindung mit vier zyklischen Komponenten (Cyclohexanring, zwei Pyridinringe und ein Benzolring) sowie einer Trifluormethangruppe. Durch das Vorhandensein einer Carboxyl- und einer Aminogruppe zeigt es sowohl saure als auch basische Eigenschaften.
Die Summenformel lautet C25H24F3N3O2; die molare Masse beträgt 455,5 g/mol.[2]
Pradigastat ist ein Inhibitor der Diacylglycerol-O-Acyltransferase 1 (DGAT 1). Dieses Enzym ist an der Biosynthese von Triglyceriden beteiligt, indem es eine Acylgruppe von Acetyl-CoA auf das Diacylglycerin überträgt.[3]
In einer bisher durchgeführte Studie bei Patienten mit Hyperchylomikronämie konnte Pradigastat die Triglyceridwerte verringern. Bei einer täglichen Dosis von 20 mg reduzierten sich die Werte um 41 % innerhalb von 21 Tagen, bei einer Dosis von 40 mg/d um 70 %. Als Nebenwirkungen wurden milde, transiente gastrointestinale Störungen wie Diarrhoen angegeben.[4]
Die Reduktion einer Steatosis hepatis wurde in einer weiteren Studie dosisabhängig mit 10,3 % bzw. 17,6 % angegeben.[5]
Das Risiko von Wechselwirkungen mit der Nahrung oder anderen Medikamenten wird als gering eingestuft.[3]
Fachgebiete: Arzneimittel, Pharmakologie
Diese Seite wurde zuletzt am 24. Januar 2020 um 14:43 Uhr bearbeitet.
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