Präcurarisierung
Englisch: precurarization
Definition
Die Präcurarisierung ist ein Konzept der Muskelrelaxation in der Anästhesie, bei dem vor der geplanten Gabe von Succinylcholin eine subtherapeutische Dosis eines nicht-depolarisierenden Muskelrelaxans verabreicht wird.
Hintergrund
Succinylcholin wird insbesondere bei der Blitzeinleitung verwendet und führt durch das Auslösen von Muskelfaszikulationen häufig zu postoperativen Myalgien. Zudem kann das Risiko einer Aspiration steigen, da der intraabdominelle Druck durch die Faszikulationen erhöht wird.
Durch die vorherige Gabe eines nicht-depolarisierenden Muskelrelaxans sollen die Muskelfaszikulationen verhindert werden. Die Applikation von etwa 10 % der Intubationsdosis erfolgt ca. 3-4 Minuten vor der Gabe von Succinylcholin.
Der klinische Nutzen der Methode ist nicht erwiesen. Zudem steigt das Risiko einer Aspiration durch mögliche Schluckstörungen und insuffiziente Atmung, sodass die Anwendung allgemein nicht mehr empfohlen wird.
Quellen
- Striebel, H.: Der nicht nüchterne Patient. In: Striebel, Die Anästhesie, 4. Auflage, Thieme 2019