Poliklinik
von altgriechisch: πόλις ("polis") - Stadt, κλίνη ("kline") - Bett, Liege, Lager
Englisch: outpatient's clinic, policlinic
Definition
Als Poliklinik bezeichnet man eine medizinische Einrichtung, die der ambulanten Versorgung von Patienten dient.
Eine Poliklinik kann entweder medizinischen Bereichen einer Universitätsklinik angegliedert sein, oder privat durch selbstständige Ärzte bzw. Betreiber unterhalten werden (vgl. Medizinisches Versorgungszentrum).
Polikliniken in der DDR
In der ehemaligen DDR waren Polikliniken eine weitverbreitete Form der ambulanten ärztlichen Versorgung. Die Polikliniken hatten in der ehemaligen DDR klinikähnliche Strukturen. Sie waren aber in den meisten Fällen nicht an Krankenhäuser angegliedert. In den Polikliniken arbeiteten die verschiedensten Fachdisziplinen, z.B. Allgemeinmediziner, Chirurgen, Gynäkologen und Ophthalmologen, unter einem Dach zusammen.
Eine Poliklinik sollte sowohl für die Patienten als auch für die Ärzte Vorteile haben. Teure medizinische Geräte konnten gemeinsam genutzt werden und es gab nur eine einzige Patientenakte innerhalb einer Poliklinik, auf die alle Ärzte Zugriff hatten. Gemeinsam genutzte Labore und radiologische Abteilungen trugen dazu bei, Doppeluntersuchungen zu vermeiden.[1] Jedoch wurde kritisiert, dass die Wartezeiten häufig sehr lang waren und eine persönliche Arzt-Patienten-Bindung nicht möglich war, da die Patienten regelmäßig unterschiedliche angestellte Ärzte antrafen.
Nach der Wiedervereinigung wurde das Gesundheitssystem der ehemaligen BRD vollständig übernommen und die Polikliniken geschlossen. Die Gebäude blieben größtenteils erhalten. Dort entstanden dann meist getrennte Arztpraxen, wie es in Ärztehäusern der Fall ist.
Literatur
- Beitrag des MDR: Ärzte unter einem Dach - Die Poliklinik in der DDR
- Bundeszentrale für politische Bildung: Gesundheit und Gesundheitsversorgung in der DDR