Pincer-Impingement

Das femoroazetabuläre Impingement ist ein klinisches Syndrom, das durch Schmerzen bei der Innenrotation in Hüftbeugung gekennzeichnet ist. Es entsteht durch das Anstoßen des proximalen Femurs am Acetabulum und betrifft meist junge Männer. Es scheint eine frühzeitige Coxarthrose zu bedingen. Die Bildgebung kann sowohl Faktoren aufzeigen, die für ein FAI prädisponieren, als auch seine Folgen darstellen.

Die Pincer-Morphologie ist bedingt durch eine Retroversion des Acetabulums (fokal oder generalisiert) oder durch eine verstärkte acetabuläre Überdachung bei Coxa profunda bzw. Protrusio acetabuli. Sie kann anhand einer anteroposterioren Röntgenaufnahme diagnostiziert werden. Bei einer Retroversion zeigen sich unter anderem folgende Befunde:

• Crossover Sign
• Posterior Wall Sign
• Ischial Spine Sign

Im Falle einer verstärkten acetabulären Überdachung findet sich ein Wiberg-Winkel von > 40°.

Die Pincer-Morphologie kann auch in der MRT erkannt werden. Dabei wird die Tiefe des Acetabulums bestimmt, indem man in einer schräg transversalen Ebene den Abstand des Hüftkopfzentrums von der Verbindungslinie zwischen vorderem und hinterem Acetabulumrand misst. Bei Pincer-Morphologie liegt das Hüftkopfzentrum medial dieser Linie.

Ein Pincer-Impingement führt zunächst zu Knorpelläsionen des posteroinferioren Acetabulums. Für die Diagnose von Knorpelläsionen ist insbesondere eine MR-Arthrographie sinnvoll.

Im Verlauf können Labrumläsionen und klassische arthrotische Veränderungen auftreten.

In bestimmten Fällen, insbesondere bei jungen symptomatischen Patienten mit relativ kurzer Anamnese und ohne wesentliche Gelenkschädigung, kommt eine arthroskopische Behandlung infrage. Ob die frühe operative Korrektur der Überdachung eine Arthroseentwicklung verzögert oder verhindert, ist derzeit (2024) unklar.