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Pigmentdispersionssyndrom

Synonym: Pigmentdispersions-Syndrom
Englisch: pigment dispersion syndrome

1. Definition

Das Pigmentdispersionssyndrom, kurz PDS, ist eine ophthalmologische Erkrankung, bei der sich Pigmentzellen aus dem Irispigmentepithel lösen und im vorderen Augenabschnitt ablagern. Typisch ist eine Trias aus der Ablagerung am Hornhautendothel, zirkulärer Iristransillumination und einer Pigmentierung des Trabekelwerks.

2. Epidemiologie

Das PDS tritt vorwiegend bei jungen bis mittelalten Erwachsenen zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Die Prävalenz variiert regional, wird jedoch in westlichen Ländern auf etwa 2–4 % geschätzt. Es wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen.

3. Ätiologie

Die genaue Ursache des Pigmentdispersionssyndroms ist bisher (2025) nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass eine mechanische Reibung zwischen der hinteren Irisfläche und den Zonulafasern zur Freisetzung von Pigmentzellen führt, die über das Kammerwasser in den vorderen Augenabschnitt gelangen.

Eine konkave Irisform wird als begünstigend angesehen. Es gibt Hinweise auf eine genetische Prädisposition.

4. Symptome

Das PDS verläuft zunächst häufig asymptomatisch. Bei starker körperlicher Anstrengung kann es zum Pigmentsturm kommen, bei dem sich gleichzeitig viele Pigmentzellen lösen und ins Kammerwasser gelangen. Als Folge kommt es zum Anstieg des Augeninnendrucks, der zu vorübergehenden Kopfschmerzen und Sehstörungen führt.

Im weiteren Verlauf kommt es zum Pigmentglaukom, das unbehandelt eine Beeinträchtigung der Sehkraft nach sich zieht.

5. Diagnostik

In frühen Stadien wird das Pigmentdispersionssyndrom häufig als Zufallsbefund festgestellt. Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung und apparativer Diagnostik. Insbesondere in der Spaltlampenuntersuchung lässt sich das PDS feststellen. Weitere Untersuchungen sind z.B. die Tonometrie und die Gonioskopie.

6. Therapie

Die konservative Therapie des Pigmentdispersionssyndroms umfasst die Verabreichung von Betablockern, Prostaglandinen, Carboanhydrasehemmern und Alpha-2-Agonisten. In schweren Fällen ist eine Laser-Iridotomie abzuwägen.

7. Quellen

Stichworte: Auge, Glaukom, Iris
Fachgebiete: Augenheilkunde

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24.03.2025, 16:44
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