Patientenfixierung
Synonym: Fixierung eines Patienten
Englisch: medical restraint
Definition
Als Patientenfixierung bezeichnet man die gezielte Einschränkung der Bewegungsfreiheit (Immobilisierung), meistens mit dafür konzipierten Hilfsmitteln, um eine Selbst- und/oder Fremdgefährdung abzuwenden. Am häufigsten wird der Ausdruck "Fixierung" im psychiatrischen Kontext gebraucht, wenn betroffene Patienten mit speziellen Gurten am Bett fixiert werden.
Formen
Man unterscheidet folgende Formen der Patientenfixierung:
Mechanische Fixierungen
Die mechanische Fixierung erfolgt mit Vorrichtungen oder Hilfsmitteln. Zu der direkten Fixierung zählen neben dem Festhalten durch medizinisches Personal u.a.:
- Anbringen von Bettgittern
- Anbringen eines Stecktisches
- Anziehen von Schutzhemden (z.B. ZEWI-Decke)
- Fesselung an Bett oder Stuhl (z.B. mittels Bauchgurt oder Fixationsgurten)
Weiterhin lassen sich Fünf-Punkt-Fixierungen und Sieben-Punkt-Fixierungen differenzieren.
Räumliche Fixierung
Eine räumliche Fixierung erfolgt durch das Abschließen von Räumen oder Türen (z.B. in der Akutpsychiatrie).
Chemische Fixierung
Eine Fixierung kann im übertragenen Sinn auch durch die Gabe sedierender Medikamente erfolgen. Hier ist allerdings der Begriff "Sedierung" vorzuziehen.
Indikationen
Fixierungen sind eine Form des Freiheitsentzugs. Sie unterliegen daher dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz und dürfen nur bei klarer Indikation und nur als letztes Mittel angewendet werden. Bei jeder Fixierung muss eine akute Selbst- und/oder Fremdgefährdung vorhanden sein. Dies kann z.B. bei suizidgefährdeten Patienten oder Patienten im akuten Delir der Fall sein.
Bedingungen
Für eine Fixierung gelten folgende Bedingungen:
- Ein Arzt muss die Fixierung anordnen und überwachen. Wenn die Dauer einer Fixierung voraussichtlich 30 Minuten überschreitet, ist die ärztliche Anordnung allein nicht ausreichend.
- Für eine Fixierung, die länger als 30 Minuten andauert, ist eine richterliche Genehmigung erforderlich. Liegt sie nicht vor, muss sie unverzüglich nachträglich beigebracht werden.
- Fixierungen müssen von Pflegepersonal in "Eins-zu-eins-Betreuung" begleitet werden.
- Der Verlauf der Fixierung muss dokumentiert werden.
- Die Betroffenen müssen darauf hingewiesen werden, dass eine gerichtliche Überprüfung möglich ist.
Quellen
- Rechtsdepesche - Gesetzliche Regelungen für Fixierung in der häuslichen Pflege, abgerufen am 13.11.2024
- iww.de - Die Fixierung von Patienten im Krankenhaus ‒nicht nur in Psychiatrie und Pflege ein Thema, abgerufen am 13.11.2024
- Intensivmedizin up2date 2020 - SOP Patientenfixierung, Thieme, 2020