Q-Zacke
Englisch: q wave
Definition
Die Q-Zacke ist die erste Zacke des QRS-Komplexes im Elektrokardiogramm. Sie weist in die entgegengesetzte Richtung der R-Zacke.
Bedeutung
Die Q-Zacke entsteht durch eine rückläufige, d.h. von der Herzspitze zur Herzbasis gerichtete Erregungsausbreitung, die vor allem in den Papillarmuskeln und im Septum interventriculare stattfindet.
Dimensionen
Die Q-Zacke tritt in der Regel nur in Ableitungen mit hohen R-Zacken auf, also beispielsweise in Ableitung I und aVL bei einem Linkstyp oder in Ableitung II und III, sowie aVF bei einem Rechtstyp oder einem Steiltyp. Sie besitzt normalerweise eine Breite von bis zu 0,03 Sekunden und eine Tiefe von etwa 0,2 - 0,3 mV. In aVR und Nehb D kann ihre Amplitude jedoch deutlich ausgeprägter sein.
Pathologisches Q
Als pathologische Veränderung ist die verbreitere und vertiefte Q-Zacke zu werten. Sie bezeichnet man als pathologisches Q oder Pardee-Q. Ein pathologisches Q liegt vor, wenn die Breite der Q-Zacke größer als 0,04 Sekunden ist und seine Tiefe größer ist als ¼ der höchsten R-Zacke.
Das pathologische Q tritt in den Extremitätenableitungen zum Beispiel bei folgenden Situationen auf:
- Ausgeprägter Vorderwandinfarkt (in Ableitung I und aVL)
- Hinterwandinfarkt (in Ableitung III und aVF)
- Herzwandaneurysma
Ob ein Infarkt frisch oder alt ist, kann aus der Q-Zacke allein nicht abgeleitet werden. Hierzu müssen zusätzlich Störungen der Erregungsrückbildung bewertet werden (z.B. ST-Hebung). Ein pathologisches Q in den Brustwandableitungen sieht man unter anderem bei:
um diese Funktion zu nutzen.