Pankreatikogastrostomie
Synonym: Pankreatogastrostomie
Englisch: pancreaticogastrostomy
Definition
Als Pankreatikogastrostomie, kurz PG, bezeichnet man die Anastomose zwischen Pankreas und Magen, bei der das Restpankreas über eine posteriore Gastrotomie in den Magen invaginiert wird.
Hintergrund
Pankreatikojejunostomie (PJ) und Pankreatikogastrostomie sind beides weit verbreitete Techniken für Pankreasanastomosen, die zur Rekonstruktion nach Pankreatoduodenektomie eingesetzt werden. Die Pankreatikogastrostomie ist die jüngste und bislang weniger häufig durchgeführte Methode.
Technik
Die Anastomosetechnik umfasst eine anteriore Gastrotomie, über welche die posteriore Gastrotomie für die Pankreatogastrostomie erfolgt. Nach Vorlage einer Tabaksbeutelnaht (PDS) erfolgt die Invaginierung des Restpankreas mindestens 3–4 cm tief in den Magen. Dieses wird mit zusätzlichen Einzelknopfnähten an der hinteren Magenwand fixiert. Die Anastomose befindet sich also vollständig intragastral.
Anwendung
Anwendung findet die Operationsvariante z.B. bei der Kausch-Whipple-Operation oder der pyloruserhaltenden Pankreatikoduodenektomie. Vor allem ist die Methode beim weichen, schlecht nahtfähigen Pankreas mit dünnem Pankreasgang indiziert.
Vorteile
Das Verfahren scheint der alternativen Methode der Pankreatikojejunostomie überlegen zu sein. Unter PG treten im Vergleich zur PJ signifikant weniger Pankreasfisteln auf. Auch ist der Schweregrad der Fisteln niedriger.
Literatur
- Joachim Jähne et al.: Was gibt es Neues in der Chirurgie? Berichte zur chirurgischen Weiter- und Fortbildung. Ecomed Medizin. 2015.
- Tittelbach-Helmrich, Keck, Wellner: Pankreatogastrostomie: wann und wie?. Chirurg 88, 11–17 (2017) [1] zuletzt abgerufen am 17.11.2020
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