Osilodrostat
Handelsname: Isturisa®
Synonym: LCI-699
Englisch: osilodrostat
Definition
Osilodrostat ist ein nichtsteroidaler Arzneistoff, der als Adrenostatikum beim Cushing-Syndrom zur Hemmung der Steroidsynthese eingesetzt wird.
Chemie
Osilodrostat ist eine substituierte aromatische Verbindung mit der Summenformel C13H10FN3. Sie enthält eine Imidazol-Partialstruktur und ist somit basisch. Das Molekulargewicht beträgt 227,2 g/mol[1].
Wirkmechanismus
Osilodrostat hemmt die Steroid-18-Hydroxylase (Aldosteron-Synthase), welche die Bildung von Aldosteron katalysiert. In höherer Dosierung wird auch die Steroid-11β-Hydroxylase gehemmt, die den letzten Schritt der Cortisol-Synthese ermöglicht. Osilodrostat ist somit in der Lage, die Bildung von Cortisol und Aldosteron zu verringern.[2]
Pharmakokinetik
Die Plasmahalbwertszeit von Osilodrostat beträgt etwa 4-5 Stunden. Somit genügt im Gegensatz zum ähnlich wirkenden Metapyron eine nur zweimal tägliche Gabe.[2]
Indikation
Osilodrostat wird zur Behandlung des endogenen Cushing-Syndroms bei Erwachsenen eingesetzt.[2]
Nebenwirkungen
Zu den möglichen Nebenwirkungen von Osilodrostat zählen Übelkeit, Durchfall, Asthenie, Nebenniereninsuffizienz, Hirsutismus und Akne.[2]
Kontraindikationen
- Schwangerschaft, Stillzeit
- Allergie gegen Osilodrostat oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels
Zulassung
Osilodrostat wurde von der EMA im Jahr 2014 der Status eines Orphan Drug verliehen.[3] Im Januar 2020 erfolgte die europäische Zulassung.
Derzeit (2020) laufen noch Phase-III-Studien zu Osilodrostat.[4]
Quellen
- ↑ Osilodrostat in der pubchemDatenbank, abgerufen am 22.05.2019
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 Maria Fleseriu et al. Osilodrostat, a potent oral 11β-Hydroxylase Inhibitor: 22-week, prospective, Phase II study in Cushing´s disease, Pituarity, 2016. abgerufen am 22.05.2019
- ↑ Osilodrostat auf cushingsdiseasenews.com, abgerufen am 22.05.2019
- ↑ LINC-4-Studie auf clinicaltrials.gov, abgerufen am 12.02.2020
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