Os nasale (Veterinärmedizin)
Synonym: Nasenbein
Englisch: nasal bone
Definition
Das Os nasale oder Nasenbein bildet die knöcherne Grundlage der Nase beim Haussäugetier und wird zum Gesichtsschädel (Viszerokranium) gezählt.
Anatomie
Das Os nasale liegt rostral des Os frontale (Stirnbein) am Nasenrücken (Dorsum nasi). Es bildet das Dach der Nasenhöhle (Cavum nasi).
Die Außenfläche (Facies externa) des Os nasale ist gewölbt, die Innenfläche (Facies interna) dementsprechend ausgehöhlt. An der Facies interna erhebt sich die Crista ethmoidalis, die dem Endoturbinale I Ansatz bietet.
Das Os nasale ist durch Schuppennähte (Suturen) mit den umgebenden Knochen verbunden, wobei beim Wiederkäuer an der lateralen Berandung ein Spalt bestehen bleibt. Die Nasenbeine beider Seiten verbinden sich an ihrem stumpfen medialen Rand durch eine Sutura plana. Beim Fleischfresser entspringt von dieser Naht der Processus septalis, der sich an der Bildung der Nasenscheidewand (Septum nasi) beteiligt.
Nach rostral ist das Os nasale zum Processus rostralis ausgezogen. Beim Pferd, Schwein und Schaf endet dieser mit einer medialen, bei den Fleischfressern mit einer lateralen Spitze. Beim Rind und bei der Ziege hingegen sind zwei Spitzen (medial und lateral) ausgebildet. Der Processus rostralis überragt (außer beim Fleischfresser) die ventral von ihm liegenden Knochen nach rostral. Aufgrund dieser Verhältnisse entsteht der bei den Haussäugetieren charakteristische Nasenzwischenkiefer-Ausschnitt (Incisura nasoincisiva). Dieser Einschnitt befindet sich beim Pferd, Rind und Schwein zwischen dem Os nasale und dem Os incisivum (Zwischenkieferbein). Beim kleinen Wiederkäuer wird die Incisura nasoincisiva durch das Os nasale, das Os incisivum und die Maxilla (Oberkieferbein) begrenzt.
Das Os nasale zeigt bei den meisten Haussäugetieren ein gerades Profil. Bei der Katze, beim Schwein und v.a. bei ramsköpfigen Pferderassen ist es in Längsrichtung leicht konvex, bei manchen Hunde- und Pferderassen (z.B. Vollblutaraber) hingegen eingedellt.
Bei älteren Pferden (manchmal auch beim Rind und Schwein) kann das Nasenbein im kaudalen Abschnitt die rostrale Abteilung der Stirnhöhle (Sinus frontalis) enthalten.
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band I: Bewegungsapparat. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004
- König, Horst Erich, and Hans-Georg Liebich. Anatomie der Haussäugetiere: Lehrbuch und Farbatlas für Studium und Praxis. Schattauer Verlag, 2014.
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