Nucleus interpeduncularis
Englisch: interpeduncular nucleus
Definition
Der Nucleus interpeduncularis, kurz IPN, ist eine Kerngruppe des Mittelhirns (Mesencephalon) in der Fossa interpeduncularis zwischen den Hirnschenkeln (Pedunculi cerebri).
Struktur
Der Nucleus interpeduncularis ist vorwiegend GABAerg und enthält mindestens 2 verschiedene Neuronencluster. Die Region kann in 7 Unterkerne (Subnuclei) eingeteilt werden:
- Subnucleus apicalis (IPA): Unpaarer Unterkern, auch als "kaudodorsal", "dorsal" oder "Pars dorsalis magnocellularis" angesprochen
- Subnucleus centralis (IPC): Unpaarer Unterkern, auch als "rostroventral", "kaudozentral" oder "Pars mediana" bezeichnet
- Subnucleus dorsolateralis (IPDL): Paariger Unterkern
- Subnucleus dorsomedialis (IPDM): Paariger Unterkern, ein älterer Name ist "rostrotaleral"
- Subnucleus intermedius (IPI): Paariger Unterkern, weitere Bezeichnungen sind "posterior interior" oder "Pars mediana"
- Subnucleus lateralis (IPL): Paariger Unterkern, auch als "paarmedian" oder "Pars lateralis" angesprochen
- Subnucleus rostralis (IPR): Unpaarer Unterkern, auch als "Pars dorsalis" bezeichnet
Afferenzen
Die meisten Afferenzen erhält der Nucleus interpeduncularis über den Tractus habenulopeduncularis von den Habenulakernen. Weitere Hirnregionen, die Afferenzen zum IPN entsenden, sind das dorsale Tegmentum, die Raphekerne, der Locus coeruleus, die Kerne des Broca-Diagonalbandes und das periaquäduktale Grau.
Efferenzen
Die wichtigsten Efferenzen wirken inhibitorisch und projizieren in das dorsale Tegmentum (v.a. Formatio reticularis), das periaquäduktale Grau und die Raphekerne. Weitere Efferenzen laufen u.a. zu den mediodorsalen Kernen des Thalamus, den lateralen Habenulakernen, den Septumkernen und zum vorderen Anteil des Mammillarkörpers.
Funktion
Es wird vermutet, dass der Nucleus interpeduncularis inhibitorisch auf andere Hirnregionen wirkt. Seine Aktivität wird mit einer verminderten Dopaminfreisetzung bzw. -produktion in Verbindung gebracht.
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