Nosokomiale Diarrhö
Synonym: Nosokomiale Diarrhoe
Englisch: nosocomial diarrhea
Definition
Eine nosokomiale Diarrhö, kurz ND, ist eine Durchfallerkrankung, die im Rahmen eines Krankenhausaufenthalts erworben wird - im engeren Sinn, wenn sie mehr als 72 Stunden nach der Einweisung auftritt.
Hintergrund
Eine nosokomiale Diarrhö verlängert die Hospitalisierungsdauer und erhöht das Risiko für weitere nosokomiale Infekte sowie allgemein die Morbidität und Mortalität. Darüber hinaus führt sie zu einer erhöhten Belastung des Pflegepersonals.
Epidemiologie
Die Inzidenz der nosokomialen Diarrhö liegt bei ca. 6 pro 100 Einweisungen auf Allgemeinstationen und ca. 30 pro 100 Einweisungen auf geriatrischen oder intensivmedizinischen Stationen.[1] Die Dauer der Hospitalisierung sowie Lebensalter, Gabe von Medikamenten und enterale Ernährung erhöhen das Risiko für eine nosokomiale Diarrhö.[2]
Ursachen
Am häufigsten wird eine nosokomiale Diarrhö durch iatrogene Ursachen wie Medikamente (z.B. Antibiotika) oder osmotisch wirksame Stoffe (enterale Ernährungslösungen, Arzneimittelzusätze) ausgelöst. Unter den infektiös ausgelösten Diarrhöen ist im Krankenhaus die Clostridioides-difficile-assoziierte Diarrhö am bedeutendsten. Die Besiedlungsrate von Patienten mit Clostridioides difficile liegt nach Hospitalisierung bei ungefähr 20 bis 40 %.
Literatur
- ↑ Bauer et al. Nosokomiale Diarrhoe Dtsch Med Wochenschr 126(50): 1431-1434. 2001
- ↑ Weis und Grimm Nosokomiale Diarrhö coloproctology 33(6):393-403. 2011
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