Neurogene Appendikopathie
Englisch: neurogenic appendicopathy
Definition
Eine neurogene Appendikopathie bezeichnet die neuromartige Vermehrung von Nervenstrukturen innerhalb der Wand des Appendix vermiformis. Die klinische Abgrenzung zur akuten oder chronisch rezidivierenden Appendizitis ist kompliziert.
Epidemiologie
Etwa 10 bis 20 % der Präparate, die im Rahmen einer Appendektomie entnommen werden, zeigen Anzeichen einer neurogenen Appendikopathie. Die Erkrankung ist wahrscheinlich für mehr als die Hälfte der Fälle einer Appendizitis-Symptomatik bei gleichzeitig makroskopisch unauffälligem Befund verantwortlich.
Pathologie
Die neurogene Appendikopathie kann je nach Lokalisation in drei Typen eingeteilt werden:
- intramuköse Proliferation: beginnend an Grenze zur Lamina muscularis mucosae; Dissoziation und Abhebung der Schleimhautkrypten
- submuköse neuromuskuläre Proliferation: hyperplastische Komplexe aus Muskulatur und Nervenfasern; Lamina propria mucosae bleibt unverändert
- zentrales Neurom: liegt in der Spitze einer narbig obliterierten Appendix
Die beiden letzten Typen werden auf eine chronisch rezidivierende Appendizitis zurückgeführt, während die intramuköse Proliferation vor allem in entzündungsfreien Appendizes beobachtet wird.
Literatur
- Höfler et al. Lehrbuch Pathologie, 6. Auflage, 2019
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